Der vordere Bohnenfuture mit Fälligkeit im Mai 2020 rutschte am Montag im Tagesverlauf auf 8,67 $/bu (278 Euro/t); das bedeutete im Vergleich zum Abrechnungskurs vom vergangenen Freitag ein Minus von 2,7 %. Bis heute gegen 11.00 Uhr Vormittag hiesiger Zeit erholte sich der Kurs zwar auf 8,79 $/bu (282 Euro/t); allerdings konnte der vorhergehende Abschlag dadurch nicht vollständig ausgeglichen werden.
Analysten begründeten die jüngste Verbilligung der Bohnen unter anderem mit dem kräftigen
Preisverfall beim
Rohöl zum Wochenbeginn, nachdem bis dahin vor allem die Coronakrise und der Handelsstreit zwischen den USA und China auf den Kursen gelastet hatten. In der Folge verlor der vordere Mai-Kontrakt für Sojaöl im Vergleich zum Abrechnungskurs von vergangener Woche zwischenzeitlich fast 6 % an Wert. Hierfür wurde zuletzt ein Kurs von 27,80 cts/lb (535 Euro/t) ausgewiesen, was unter dem Strich einem Rückgang von 3,3 % entsprach.
Für Preisdruck bei den
Sojabohnen sorgten auch enttäuschende US-Exporte. Vor allem die von chinesischen Kunden erwarteten Einkäufe seien ausgeblieben, hieß es zum Wochenbeginn. Außerdem korrigierte das amerikanische
Landwirtschaftsministerium (USDA) gestern seine Prognose für die Bohnenernte 2019/20 in Brasilien und Argentinien um jeweils 1 Mio t nach oben, und zwar auf 126 Mio. t beziehungsweise 54 Mio. t. Zudem passten die Washingtoner Experten ihre Voraussage für die argentinische Sojavermahlung in der laufenden Saison um 1 Mio. t auf 43,6 Mio. t nach unten an. Unter dem Strich rechnet das Ministerium nun für das Ende der aktuellen Vermarktungsperiode mit einem globalen Bohnenbestand von 102,4 Mio. t; im Februar waren lediglich 98,9 Mio t erwartet worden.
Diese Entwicklungen drückten auch auf die Rapsfuturespreise in Paris, die sich bereits seit Mitte Januar nach unten bewegen. An der Matif verlor der Maikontrakt für die schwarze Ölfrucht am Montag zwischenzeitlich bis auf 364,75 Euro/t, was im Vergleich zum Abrechnungskurs vom vergangenen Freitag einem Abschlag von 13 Euro/t oder 3,4 % entsprach. Heute gegen 11.00 Uhr kostete der
Kontrakt 368 Euro/t, so dass immer noch ein Minus von 9,75 Euro/t verblieb.