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03.03.2024 | 05:53 | Ölsaaten 

EU importiert deutlich weniger Rapssaat

Brüssel - Die Rapssaateinfuhren der Europäischen Union sind im bisherigen Verlauf des aktuellen Wirtschaftsjahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich zurückgegangen.

Rapsernte
Die Lieferungen aus Australien, der Ukraine und Kanada sind vom 1. Juli 2023 bis zum 25. Februar 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum spürbar kleiner ausgefallen. (c) proplanta
Wie aus aktuellen Daten der EU-Kommission hervorgeht, belief sich die betreffende Menge im Zeitraum 1. Juli 2023 bis 25. Februar 2024 auf nur rund 3,60 Mio. Tonnen, nach noch 5,40 Mio. Tonnen in der Vorjahresperiode. Die Einfuhren für 2023/24 insgesamt taxierten die Brüsseler Beamten zuletzt auf 5,61 Mio. Tonnen; das wären 1,23 Mio. Tonnen oder 18% weniger als im Vorjahr.

Wichtigstes Lieferland war im bisherigen Verlauf des Wirtschaftsjahres weiterhin die Ukraine mit 2,41 Mio. Tonnen Rapssaat, was allerdings im Vergleich zur Vorjahresperiode einem Minus von fast 330.000 Tonnen oder 12% entsprach. Zweitwichtigste Bezugsquelle war erneut Australien mit 767.000 Tonnen, was allerdings eine Einschränkung um sogar 1,41 Mio. Tonnen oder 64,6% bedeutete. Die Rapsernte 2023 in „Down Under“ war witterungsbedingt sehr schlecht ausgefallen.

Deutlich mehr Ware aus Moldawien

Dagegen weitete Moldawien seine Exporte an Rapssaat in die EU im Zeitraum von Juli vergangenen Jahres bis Ende Februar 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 170.000 Tonnen auf 233.000 Tonnen aus und rückte damit vom vierten auf den dritten Rang der Lieferländer vor. Zu dieser Ausweitung dürfte auch die deutliche Steigerung der Rapsproduktion in Moldawien beigetragen haben, die Marktexperten für 2023 auf fast 170.000 Tonnen beziffern. Im Vorjahr hatten die Landwirte dort nur rund 70 Mio. Tonnen von den Feldern geholt. Außerdem dürfte es sich bei den Lieferungen an die EU teilweise um Transitware aus der Ukraine gehandelt haben.

Einen deutlichen Zuwachs verzeichnete die EU-Kommission auch für die serbischen Rapexporte in die Gemeinschaft, die um fast 50.000 Tonnen auf 107.000 Tonnen ausgeweitet wurden. Abgeschlagen hinter Serbien rangierte zuletzt Kanada auf dem fünften Platz der Lieferanten, und zwar mit einem Volumen von nur 42.000 Tonnen. Im Vorjahreszeitraum war das Land noch der drittwichtigste Zulieferer mit einer Menge von fast 230.800 Tonnen gewesen.

Den EU-Rapsverbrauch sieht die EU-Kommission für 2023/24 bei 24,65 Mio. Tonnen, was im Vorjahresvergleich einem Rückgang um 1,2 Mio. Tonnen entsprechen würde. Davon dürften 14,41 Mio. Tonnen Raps von Ölmühlen verarbeitet werden, nach noch 25,05 Mio. Tonnen im Vorjahr. Indes betonte die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) am Donnerstag (29.2.) in Berlin, dass die Ukraine ein wichtiger Rapslieferant bleiben müsse, um den Bedarf der EU-Ölmühlen zu decken.
AgE
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