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19.03.2024 | 12:01 | Kennzeichnungspflicht 
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Geprüfte Betriebe fallen bei Fleischkennzeichnung durch

Stuttgart - Bei einer Stichprobe der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg zur neuen Kennzeichnungspflicht für Fleisch sind alle geprüften Metzgereien und Supermärkte durchgefallen.

Kennzeichnungspflicht für Fleisch
(c) proplanta
«Kein Betrieb hat die Pflicht zur Herkunftsbezeichnung vollständig und korrekt umgesetzt», teilte Vanessa Schifano, Leiterin der Abteilung Lebensmittel und Ernährung, am Dienstag mit.

Seit Februar müssen Metzgereien und Supermärkte mit Frischetheke neben Rind auch unverpacktes Fleisch von Schwein, Schaf, Ziege und Geflügel genauer kennzeichnen. Angeben müssen sie demnach, in welchem Land die Tiere aufgezogen und geschlachtet wurden. Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg hat nun in acht Betrieben geprüft, wie sie die Kennzeichnungspflicht umsetzten. Demnach fehlten bei allen drei Metzgereien die Herkunftsbezeichnung komplett, bei den Frischetheken der Supermärkte waren die Informationen mindestens unvollständig.

Aus Sicht der Verbraucherzentrale ist die neue Kennzeichnungspflicht ohnehin nicht detailliert genug - denn angegeben werden muss nur der Nationalstaat von Aufzucht und Schlachtung, nicht aber etwa das Bundesland. Wer sich regional ernähren möchte, hat laut Vanessa Schifano also kaum einen Nutzen. «Da nur das Land der Aufzucht und Schlachtung angegeben werden muss, kann es trotzdem sein, dass ein Hähnchen mehrere Hundert Kilometer Transportweg hinter sich hat, weil es zum Beispiel in Schleswig-Holstein aufgezogen, in Sachsen-Anhalt geschlachtet und in Baden-Württemberg verkauft wurde», sagte die Lebensmittelexpertin. Verarbeitetes Fleisch wie Wurst oder Schinken ist von der neuen Kennzeichnungspflicht ausgenommen.
dpa/lsw
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Kommentare 
maximilian schrieb am 21.03.2024 06:43 Uhrzustimmen(0) widersprechen(3)
Eine Herkunftskennzeichnung ist doch die lautstark vorgetragene Forderung der Landwirtschaft. Eine Lebensmittelkennzeichnungsverordnung der EU haben wir schon seit über zehn Jahren. Eine umfassende und korrekte Kennzeichnung der Lebensmittel ist eine verkaufsfördernde und damit umsatzsteigernde Eigenschaft, die sich lohnt.
Arnold Krämer schrieb am 19.03.2024 16:25 Uhrzustimmen(4) widersprechen(0)
Immer mehr Gesetze und Verordnungen, bei denen der Aufwand (hier Kennzeichnung von Fleisch an der Theke) in keinem vernünftigen Verhältnis mehr zum Ertrag (hier Verbraucherinformation) steht.

Aber vermutlich will der Gesetzgeber durch massive Kostensteigerungen in der Wertschöpfungskette, die nicht überwälzt werden können, die Produktionsstrukturen in der Landwirtschaft und in der Fleischverarbeitung sowie das Ernährungsverhalten der Verbraucher massiv verändern.

Die Politik argumentiert und kommuniziert nicht ehrlich!
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