Aktuell kaum Bewegung bei den Schlachtschweinenotierungen in der Europäischen Union. (c) proplanta
Aufgrund des jahreszeitlich erhöhten Bedarfs für die Fleischerzeugung war der Absatz der schlachtreifen Schweine kein Problem und lief zügig. Meist wurde von einem ausgeglichenen Lebendmarkt gesprochen; die Schlachtschweinenotierung der Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) blieb mit 2,10 Euro/kg Schlachtgewicht ein weiteres Mal unverändert. Die Produktionskapazitäten zur Herstellung von Schweinefleisch werden, soweit es die personelle Situation erlaubt, voll ausgenutzt.
Die Vermarktung läuft laut Analysten über alle Teilstücke hinweg flüssig, hier und da sind bei begehrten Artikeln wie Lachsen oder Filets auch etwas höhere Verkaufspreise möglich. Ähnlich sah die Situation in anderen Ländern der Europäischen Union aus. Das Schlachtschweineangebot ließ sich auch dort bei guter Nachfrage der Schlachtstätten und reger Aktivität am Fleischmarkt problemlos absetzen. Für einen Anstieg der Erzeugerpreise reichte es aber ebenfalls nicht.
In Belgien, den Niederlanden, Österreich Dänemark und Spanien blieben die Schlachtschweinepreise allesamt unverändert. Während in Belgien von einem guten Absatz von Schweinehälften nach Ostereuropa berichtet wurde, beklagte Danish Crown den bisher nur unterdurchschnittlichen Anstieg der Schweinefleischpreise im Weihnachtsgeschäft. Das sei auch darauf zurückzuführen, dass Spanien bei schwachem Drittlandsexport mehr Ware am Binnenmarkt anbiete.
Aufschlag in Frankreich
In Frankreich kam es hingegen am Donnerstag (7.12.) zu einem Anstieg der Schlachtschweinenotierung im Vorwochenvergleich, und zwar um 1,5 Cent auf 1,78 Euro/kg Schlachtgewicht. Dieser Leitpreis basiert nicht wie anderenorts in Europa auf einem gesetzten Ankaufspreis eines marktführenden Schlachtunternehmens oder Verhandlungen zwischen Erzeugern und Abnehmern; er bildet sich als Marktpreis in einer transparenten Versteigerung.
Laut dem Marché du Porc Breton waren alle angebotenen Tiere bei der Auktion gut nachgefragt. Die zuletzt gesunkenen Schlachtgewichte zeigten, dass das Lebendangebot im Vergleich zum Bedarf nur knapp bestückt sei. In Italien gab der nationale Leitpreis hingegen im Vorwochenvergleich um durchschnittlich 2 Cent je Kilogramm Lebendgewicht nach. Dort berichteten Marktbeobachter, dass der Fleischverkauf im Vorweihnachtsgeschäft aufgrund der hohen Preise nicht so flott laufe wie üblich. Gleichzeitig nehme das Schlachtschweineangebot nicht nur saisonal zu, sondern auch, weil die Erzeuger bei nachgebenden Preisen so schnell und so umfangreich wie möglich ihre Schweine loswerden wollten.
Stabiler EU-Durchschnittspreis
Schon in der Woche zum 3. Dezember hatten die Schlachtschweinepreise in der Europäischen Union weitgehend stabil tendiert. Laut den Angaben der Kommission wurden Tiere der Handelsklasse E im gewogenen Schnitt aller Mitgliedstaaten mit 212,85 Euro je 100 Kilogramm Schlachtgewicht abgerechnet; das waren 0,31 Euro oder 0,1% mehr als in der Vorwoche.
In den großen Produzentenländern Deutschland, Niederlande, Frankreich, Spanien und Polen lagen die gemeldeten Auszahlungspreise der Schlachtunternehmen in etwa auf dem Vorwochenniveau. Moderate Preiszuwächse zwischen 0,6 % und 1,0 % wurden aus Tschechien, Dänemark, Lettland, Litauen und Schweden gemeldet. In Rumänien und Ungarn konnten sich die Mäster sogar über einen Aufschlag von jeweils rund 2% freuen. Dagegen gaben die Schlachtschweinepreise in Bulgarien, Estland, der Slowakei und Irland der Kommission zufolge zwischen 0,6% und 1,8% nach.