Der Dezembertermin wurde am Freitag (13.11.) gegen 15.15 Uhr für 178,75 Euro/t gehandelt; das bedeutete im Vergleich zum Abrechnungskurs der Vorwoche ein Minus von 7 Euro/t oder 3,8 %. Gleichzeitig wurde für den Future mit Fälligkeit im März 2016 ein Abschlag von 5 Euro/t oder 2,6 % auf 185,25 Euro/t verzeichnet. Derweil blieb der Premiumweizen am
Pariser Terminmarkt umsatzlos.
Für Preisdruck sorgte der aktuelle Bericht des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA): Die Washingtoner Experten sagten am Dienstag eine kräftige Aufstockung der Maisbestände und überraschend hohe Erträge für Sojabohnen im eigenen Land voraus.
In der Folge gerieten die Weizenfutures in den Abwärtssog der Kontrakte auf Sojabohnen und Mais, was sich auch am Pariser Terminmarkt bemerkbar machte. Außerdem hoben die Fachleute ihre Schätzung für die diesjährige EU-Weizenernte 2015/16 um 2 Mio t auf 157,3 Mio t an. Das wäre die höchste Ernte aller Zeiten.
Derweil konnte die ebenfalls nach oben angepasste USDA-Exportprognose für EU-Weizen im laufenden Wirtschaftsjahr die Kurse nicht stützen: Die Experten sehen die Weizenausfuhren 2015/16 der Union jetzt bei 33,5 Mio t, nach 33,0 Mio t im Monat zuvor. Das wären nur 1,9 Mio t oder 5,4 % weniger als die im Vorjahr erreichte Rekordmenge.
In den vergangenen Wochen ist die Wettbewerbsfähigkeit von EU-Ware auf den Exportmärkten wegen des schwachen Euro gestiegen. Zahlreiche Akteure an den Finanzmärkten erwarten wegen der gegensätzlichen Zinspolitik der US-Notenbank (Fed) und der Europäischen Zentralbank (EZB) für das kommende Jahr eine weitere kräftige Abwertung des Euro gegenüber dem Dollar. Deshalb könnte EU-Weizen am Weltmarkt künftig noch günstiger angeboten werden.
Aktuelle Weizenkurse an der MATIF