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05.08.2023 | 13:42 | Getreideernte 2023 

Schwärzepilze vermiesen Ernte in NRW

Münster - Der für einen Sommer ungewohnt intensive Regen wird allmählich zu einem Problem für Nordrhein-Westfalens Landwirte.

Ernte 2023
Zuerst war der Sommer trocken und heiß, inzwischen ist er verregnet und sonnenarm. Bei der Getreideernte, die derzeit eine wetterbedingte Pause einlegt, wird es deshalb zu Einbußen kommen. (c) proplanta
«Die Weizenbestände werden dunkler, was ein Anzeichen von Pilzkrankheiten ist», sagte Jan-Malte Wichern von der Landwirtschaftskammer NRW in Münster.

Der Schwärzepilz mindere die Erntequalität. Der Backweizen, der für Brot und andere Backwaren genutzt wird, könnte dann teils nur noch aus Futterweizen verkauft werden - das bringt den Landwirten weniger Geld in die Kassen. «Der Regen ist so langsam problematisch.» Sollte es in der kommenden Woche aber wieder trocken sein, könnte das Schlimmste vermieden werden.

Die Lage sei in den Landesteilen unterschiedlich, sagte Kammersprecher Wichern. Im Rheinland seien bereits etwa zwei Drittel der Weizenfelder abgeerntet, im Münsterland und in Westfalen stünden hingegen noch circa zwei Drittel. Wichtig sei, dass bei der Ernte die Feuchtigkeit im Korn niedrig sei. «Wenn nass gedroschen wird, verkommt der Weizen später im Lager.»

Bei anderen Getreidesorten sei die Lage ebenfalls kritisch. Roggen und Triticale - eine Kreuzung aus Weizen und Roggen - lägen bei viel Regen platt auf dem Boden. Dadurch trockneten die Bestände schlechter ab und die Körner keimten in der Feuchtigkeit zu früh - dadurch verringere sich der spätere Ertrag.

Laura Jacobs vom Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband sprach von einer «Zwangspause», die derzeit für die Ernte von Weizen, Roggen, Triticale und Raps gelte. Bisher reichten die sehr kurzen Trockenperioden nicht aus, damit das Getreide abtrocknen könne. Auf den noch nicht geernteten Getreideflächen seien «deutliche Auswirkungen auf die Qualitäten zu befürchten». Teilweise sei das Getreide durch Unwetter aus dem Boden gedrückt worden, so Jacobs.
dpa/lnw
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