Der betreffende Kontrakt mit Fälligkeit im Dezember 2020 wurde am Donnerstag (30.4.) für 186,75 Euro/t gehandelt; das waren 5 Euro/t oder 2,6 % weniger als der Abrechnungskurs vom vergangenen Freitag. Gleichzeitig gab der vordere Mai-
Future um 3 Euro/t oder 1,5 % auf 194,75 Euro/t nach.
Analysten begründeten die Verbilligung vor allem mit optimistischeren Ertragserwartungen der Marktakteure. Die Meteorologen rechneten nämlich für die kommenden zwei Wochen mit Regen in Westeuropa, nachdem hier einen Monat lang Trockenheit geherrscht habe.
Allerdings setzte Russland seine Getreideexporte in Länder, die nicht zur EAWU gehören, seit vergangenem Sonntag bis zum 1. Juli aus und nicht, wie ursprünglich erwartet, erst ab Mitte Mai. Diesen Schritt begründete das Landwirtschaftsministerium in Moskau mit der Ausschöpfung der Getreideexportquote von 7 Mio. t für das zweite Quartal 2020, die für Drittländer gilt. Ziel des Ausfuhrstopps sei die Sicherstellung der Landesversorgung mit Getreide und die „Stabilisierung“ der betreffenden Preise am Binnenmarkt.
Das Ressort sieht die gesamten Getreideexporte 2019/20 nun bei insgesamt 45 Mio. t, wovon 36 Mio. t auf Weizen entfallen dürften. Unterdessen senkte das Forschungsinstitut für Agrarmarktkonjunktur (IKAR) seine Prognose für die russische Getreideernte in diesem Jahr um 2,7 Mio. t auf 124 Mio. t. IKAR-Generaldirektor Dmitrij Rylko begründete die Abwärtskorrektur mit der geringen Bodenfeuchtigkeit im Süden des Landes.
Aktuelle Weizenkurse an der MATIF