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09.12.2023 | 13:12 | Durchschnittliche Getreideernte 

Australien erwartet ein Drittel weniger Getreide

Canberra - Nach drei Rekordernten in Folge wird 2023/24 die Produktion von Wintergetreide, Raps und Ackerbohnen in Australien nur durchschnittlich ausfallen.

Getreideernte Australien 2023
Nach vorherigen Rekordmengen wird es 2023/24 nur noch eine knapp durchschnittliche Getreideernte geben. (c) proplanta
Das Australische Amt für die Land- und Rohstoffwirtschaft (ABARES) geht in seiner aktuellen Prognose für die noch laufende Ernte von einer Druschmenge bei den Winterfrüchten von insgesamt 46,1 Mio. Tonnen aus; das wären rund 22,9 Mio. Tonnen oder 33,2 % weniger als in der Rekordsaison 2022/23. Das Mittel der zehn vorherigen Jahre würde damit aber nur knapp verfehlt, nämlich um 0,9 %.

Ein Teil des starken Rückgangs gegenüber dem Vorjahr lässt sich auf die Einschränkung der Anbaufläche um 4,6 % zurückführen. Von größerem Gewicht sind die deutlich schlechteren Witterungsbedingungen. In einigen Anbaugebieten wie Queensland und Western Australia war es zu trocken.

Im Süden Australiens gab es ab Oktober zwar mehr Niederschläge, doch dürften auch dort die Erntemengen deutlich unter dem Vorjahresniveau bleiben; außerdem hat die Kornqualität regional gelitten. Für die Hauptanbaufrucht Weizen rechnet ABARES für 2023/24 mit einer Druschmenge von landesweit insgesamt knapp 25,5 Mio. Tonnen; das wären 15,1 Mio. Tonnen oder 37,2 % weniger als in der vorherigen Saison. Der Zehnjahresdurchschnitt würde damit um rund 1 Mio. Tonnen verfehlt. Das entspricht einem Minus von 4 %.

Bei Weizen wird es in allen Bundesstaaten Produktionseinbußen geben, die in der Hauptanbauregion Western Australia mit 44 % überdurchschnittlich stark ausfallen sollen. Für Gerste rechnen die Experten des Rohstoffamtes gegenüber 2022/23 mit einem Rückgang des Aufkommens um 23,8 % auf 10,8 Mio. Tonnen. Das sind aber rund 250.000 Tonnen mehr als noch im September geschätzt wurde, da Niederschläge in den südlichen Anbaugebieten zu etwas höheren Erträgen führen dürften. Rapsernte über dem Mehrjahresmittel Bei Hafer dürfte die Produktionsmenge mit knapp 1,1Mio. Tonnen um ein Drittel unter dem Niveau der vorherigen Saison liegen; der langjährige Durchschnitt würde demnach um mehr als ein Viertel verfehlt.

Nicht von Ertragseinbußen verschont bleiben auch die Rapserzeuger. Diese haben 2023/24 ihr Anbauareal um gut ein Zehntel verkleinert; die Druschmenge soll im Vorjahresvergleich wegen deutlich geringerer Erträge aber um 33,2 % auf 5,52 Mio. Tonnen zurückgehen. Laut ABARES wäre das allerdings immer noch die drittgrößte Erntemenge. Das Zehnjahresmittel würde mit diesem Ergebnis um 29% übertroffen.

Weniger Sommerfrüchte im Anbau

Die wegen des Wetterphänomens El-Niño zunehmende Trockenheit in Teilen Australiens schränkt 2023/24 auch den Anbau von Sommerfrüchten wie Sorghum, Mais, Reis oder Baumwolle ein. Laut ABARES haben die Farmer in den Hauptproduktionsstaaten New South Wales und Queensland in Erwartung schwacher Erträge ihr Produktionsareal gegenüber der Vorsaison um gut ein Fünftel auf 1,17 Mio. Hektar verkleinert.

Die aktuelle Ernteprognose des Rohstoffamtes liegt für die Sommerfrüchte bei 3,77 Mio. Tonnen, was einem Rückgang von 27,3 % gegenüber dem Vorjahr bedeuten würde. Die wichtigste Pflanze hierbei ist Sorghum. Das diesjährige Aufkommen an dieser Kultur dürfte mit 1,46 Mio. Tonnen um fast die Hälfte kleiner als 2022/23 ausfallen. Für Baumwolle wird mit einem Ernteminus von rund 26 % gerechnet, während die Produktion von Reis und Mais um 6,7 % beziehungsweise 10,5 % gegenüber der Vorsaison abnehmen soll.
AgE
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