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07.12.2022 | 12:15 | Unkrautkiller 

Glyphosat-Zulassung bis Ende 2023 verlängert

Brüssel - Wie erwartet hat die EU-Kommission in der vergangenen Woche den Herbizidwirkstoff Glyphosat bis zum 15. Dezember 2023 - also um genau ein Jahr - verlängert. 

Glyphosat-Zulassung
(c) proplanta
Die Entscheidung oblag nun allein der Brüsseler Behörde, da unter den Mitgliedstaaten sowohl im Oktober im Ständigen Ausschuss für Pflanzen, Tiere, Lebensmittel und Futtermittel (SCoPAFF) als auch in dem entsprechenden Berufungsausschuss das notwendige Quorum für eine qualifizierte Mehrheit für oder gegen eine erneute Zulassung nicht zustandegekommen war. Deutschland hatte sich bekanntlich bei beiden Abstimmungen enthalten.

Die jetzt erfolgte einjährige Verlängerung basiert auf der aktuell geltenden Risikobewertung, da die federführende Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) ihre abschließende Neubewertung des Wirkstoffs voraussichtlich erst im Juli 2023 vorlegen wird. Ursprünglich war eine Präsentation der Ergebnisse spätestens für Herbst dieses Jahres anvisiert worden. Diese Frist sei aber aufgrund der umfangreichen Rückmeldungen im Bewertungsprozess nicht einzuhalten, begründete die Behörde in Parma die Verzögerung.

Derweil stellte die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) im Rahmen der neuen Risikobewertung bereits Ende Mai dieses Jahres klar, dass die Einstufung von Glyphosat als krebserregend „nicht gerechtfertigt“ sei. Ferner wurde die bestehende Einstufung beibehalten, demzufolge der Wirkstoff Verursacher schwerer Augenschäden und giftig für Wasserlebewesen ist.

Damit bestätigte die EU-Behörde in Helsinki ihre Einschätzung aus dem Jahr 2017, die damals mit zur fünfjährigen Wiederzulassung von Glyphosat beigetragen hatte. Seinerzeit hatte Deutschland unter dem damaligen Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt von der CSU zum Ärger des Koalitionspartners SPD für eine Wiederzulassung des Pflanzenschutzmittelwirkstoffs gestimmt. Damit hatte die Bundesrepublik für eine qualitative Mehrheit der „Ja-Sager“ gesorgt.
AgE/kl
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Kommentare 
Unkorrumpierbarer schrieb am 21.12.2022 07:21 Uhrzustimmen(6) widersprechen(12)
Eben erst ist 👉🏻 e i n e 👈🏻 korrupte EU - Kommissions - Clique ausgehoben worden ....
Dieser Beschluss b e w e i s t, dass die Politikerreden über die dringende Notwendigkeit des Artenschutzes nur Zeichen der TARNUNG ihrer DURCHSETZHEIT von KORRUPTION sind - d.h. nicht ehrlich gemeint. Alles nur Krokodilstränen !!! Keine Umsetzung ins Handeln. "Am Handeln werdet ihr sie erkennen" sagt die Bibel. Wo s i n d denn nun die ach- so - kirchlichen (≠ christl.) Bauern und die "christl." Parteien ? Bewahrung der Schöpfung ? Nichts Richtiges passiert. Allgegenwärtig die schwerste Korruption. Und die Mehrheit der Bauern sägt unbeirrt den Ast ab, auf dem sie sitzen. L a n g f r i s t i g e s DENKEN (!!!!) tut not ! Ich bezweifle, dass so ein Kommentar gepostet werden darf. Es ist eben doch alles hier wie unter Erich Honecker......
Ackerbauer schrieb am 07.12.2022 16:17 Uhrzustimmen(16) widersprechen(13)
Geht doch , gilt der Beschluss Europa weit, oder kann das BML Und BMU noch nach karten?
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