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12.11.2023 | 14:02 | VEZG-Preis 

Schlachtschweinepreis unverändert bei 2,10 Euro/kg

Bonn - Europaweit nimmt das Schlachtschweineangebot saisonal zu. Die Vermarktung schlachtreifer Tiere verläuft jedoch stetig, denn auch der Bedarf der Schlachtbetriebe ist im Vorweihnachtsgeschäft mit anziehender Nachfrage gewachsen. Zudem fällt das Gesamtangebot am Lebendmarkt weiter geringer als im Vorjahr aus.

VEZG-aktuell
Der Schlachtschweinemarkt in Deutschland ist ausgeglichen. Die EU-Notierungen tendieren stabil bis schwächer. (c) proplanta
In Deutschland war das am häufigsten genutzte Wort zur Beschreibung der Marktlage „ausgeglichen“. Entsprechend ließ die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) am Mittwoch (8.11.) ihren Leitpreis für Schlachtschweine mit 2,10 Euro/kg Schlachtgewicht unverändert. Laut der Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) verlaufen die Geschäfte mit Schweinefleisch insgesamt etwas zügiger als in den Vorwochen. Sowohl Konsumware als auch Verarbeitungsfleisch würden vermehrt nachgefragt.

In Österreich wurde das zunehmende Schweineangebot laut dem Verband landwirtschaftlicher Veredlungsproduzenten (VLV) vollständig abgesetzt. Nach zwei zurückliegenden Feiertagswochen sei ein Nachholbedarf bei Lagerhaltung und Fleischverarbeitung spürbar. Zudem stärke das Bewusstsein der Fleischbranche, dass es in absehbarer Zeit keine billigeren Schweine mehr geben werde, das Kaufinteresse. Die wieder niedrigeren Verbraucherpreise hätten zudem den Fleischabsatz belebt.

Die VLV-Notierung für Schlachtweine blieb mit 2,17 Euro/kg Schlachtgewicht stabil. In Belgien wurde berichtet, dass das wichtige Hälftengeschäft mit Osteuropa gut laufe. Danish Crown verwies auf mehr Konkurrenz durch größere spanische Schweinefleischlieferungen an Kunden im EU-Binnenmarkt. In beiden Ländern ließen die Schlachtunternehmen ihre Ankaufspreise für Schlachtschweine ebenfalls unverändert.

Druck in Frankreich und Spanien

Die Schweinemäster in Frankreich und Spanien mussten hingegen weitere Preisabschläge hinnehmen. Die Notierung am Marché du Porc Breton gab am Donnerstag (9.11.) im Vorwochenvergleich um 2,9 Cent auf 1,776 Euro/kg Schlachtgewicht nach. Infolge des Feiertages am 1. November und des anschließenden Sturms mit Transportverboten war das Lebendangebot groß und die Schlachtgewichte legten um 1 Kilogramm zu. In Spanien sank die nationale Leitnotierung um 1,7 Cent auf 1,641 Euro/kg Lebendgewicht.

Am Mercolleida geht man jedoch davon aus, dass die Korrekturphase bald abgeschlossen ist, da sich das Preisniveau nun den europäischen Wettbewerbern angenähert hat. Das saisonal zunehmende Schlachtschweineangebot werde von den Schlachtbetrieben gerne genommen, so der Mercolleida. Begrenzender Faktor sei weniger der Markt, sondern der Arbeitskräftemangel in den Schlachthöfen, die ihre Kapazitäten wegen des geringeren Angebots an Schlachtschweinen in der ersten Jahreshälfte abgebaut hätten. Zu den Hinweisen aus Belgien und Dänemark, dass mehr spanisches Schweinefleisch am Binnenmarkt angeboten werde, merkte der Mercolleida an, dass dortige Unternehmen gleichzeitig berichteten, dass es für sie im Verkauf keine Absatzprobleme gebe.

EU-Durchschnittspreis etwas schwächer

In der Woche zum 5. November hatten die Schlachtschweinepreise im EU-Mittel leicht nachgegeben. Nach Angaben der EU-Kommission wurden für Tiere der Handelsklasse E imgewogenen Durchschnitt der Mitgliedstaaten 212,03 Euro je 100 Kilogramm Schlachtgewicht bezahlt; das waren 1,31 Euro oder 0,6 % weniger als in der Vorwoche. Maßgeblich dafür waren Spanien und Frankreich, wo die Preise um 2,5 % beziehungsweise 2,0 % fielen. Zudem meldeten Bulgarien, Rumänien, Kroatien, Irland und Portugal Abschläge zischen 1,2 % und 1,8 %.

Dem stand eine ganze Reihe von Ländern mit unveränderten Schlachtschweinepreisen gegenüber. Dazu zählten neben Deutschland auch Belgien, die Niederlande und Polen. Aus Italien lag erneut keine Meldung vor. Etwas befestigen konnten sich die Preise mit Zuschlägen zwischen 0,4 % und 0,6 % in Slowenien, Tschechien und Litauen. In Estland konnten sich die Mäster europaweit über den höchsten Aufschlag, nämlich 1,0 % freuen.
 
EU-Marktpreise für Schlachtschweine - Woche vom 30. Oktober bis 5. November 2023Bild vergrößern
EU-Marktpreise für Schlachtschweine (Woche vom 30. Oktober bis 5. November 2023; in Euro/100 kg SG in der Handelsklasse E) (c) AgE
AgE
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