Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

26.04.2024 | 06:01 | Ernteergebnisse 

Weltweite Produktion von Sorghumhirse steigt

Bonn - Der Branchenverband Sorghum ID, dem auch das Deutsche Maiskomitee e. V. (DMK) angehört, hat auf seiner Generalversammlung Anfang April 2024 die aktuellen Prognosen der Ernteergebnisse für Sorghumhirse der Saison 2023/2024 bekannt gegeben.

Sorghumhirse Anbau
Bild vergrößern
(c) proplanta
Die grobkörnige Sorghumhirse ist ein Spelzgetreide-Gattung und die wichtigste Hirse-Art innerhalb der Familie der Süßgräser, zu der auch Mais zählt. Sorghum ähnelt sehr dem Körnermais und besticht durch hohe Hektarerträge und Trockentoleranz. Laut der Welternährungsorganisation FAO (Food and Agriculture Organization) leistet Sorghum einen wichtigen Beitrag zur globalen Ernährungssicherheit.

Die weltweite Produktionsmenge lag 2022 bei 57,7 Mio. t und ist 2023/2024 um geschätzt 7,2 % auf 61,8 Mio. t angewachsen. Zu den Haupterzeugerländern der Saison 2023/2024 zählen die USA (8,2 Mio. t), Nigeria (6,8 Mio. t), Sudan (5,6 Mio. t), Mexiko (4,9 Mio. t), Brasilien und Äthiopien (jeweils 4,4 Mio. t). Bis auf Australien und Brasilien ist in den meisten Erzeugerländern ein stabiler bis wachsender Trend zu verzeichnen. In Anbetracht des steigenden globalen Nahrungsmittelbedarfes dürfte sich diese Entwicklung fortsetzen.

Mit 0,8 Mio. t (2023/2024) wird in Europa nur ein kleiner Teil der Sorghum-Gesamterntemenge produziert. Ein Grund für diese geringe Menge ist, dass sich hierzulande zu Beginn des 20. Jahrhunderts effizientere Kulturen bis heute durchgesetzt haben. Der Anbau könnte sich jedoch aufgrund veränderter Bedingungen zukünftig weiter ausdehnen, beispielsweise als Folge der Auswirkungen des Klimawandels. Aktuelle Versuche, Sorghumhirse in der Körnernutzung im Anbau zu etablieren, finden bereits statt.

Wachsende Anbauflächen in Europa

Trotz einer vergleichsweise geringen europäischen Produktionsmenge werden für die Anbauflächen in Europa deutliche Zuwachsraten erwartet. So wird für 2024 eine Körnersorghum-Anbaufläche von 299.200 ha (+21 %) prognostiziert und für Sorghum zur Ganzpflanzensilage beläuft sich die Flächenprognose 2024 auf 320.000 ha (+34 %).

Die größten Sorghum-Anbauflächen befinden sich in Russland (260.000 ha), Frankreich (100.000 ha), Italien (75.000 ha) und Ungarn (50.000 ha). Wie auch bei der global erzeugten Menge verhält sich der Trend in den meisten Ländern stabil bis wachsend. Eine Besonderheit ist jedoch der enorme Zuwachs der Anbauflächen in Russland, mit einem Zuwachs von 70 % für Sorghum zur Ganzpflanzensilage und 51 % für Körnersorghum. Die Ukraine hingegen hat Anbauflächenverluste von rund je 25 % für beide Verwertungsrichtungen zu verzeichnen.
DMK
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Kommentierte Artikel

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?

 LED-Lampen in Straßenlaternen sparen massiv Strom ein

 Zahl der Bäckereien weiter rückläufig

 Wundermittel und Jahrhundertgift PFAS: Derselbe Circus - andere Clowns

 Deutsche Verbraucher offen für abgelaufene Lebensmittel

 Brandenburger Dackel wohl von Wolf angegriffen

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen