Zur Ernte 2024 haben Österreichs Ackerbauern den Anbau von Halmgetreide eingeschränkt. (c) proplanta
Mit insgesamt 507.124 Hektar fällt die betreffende Anbaufläche um 2,7 % kleiner aus als 2023. Das zeigt laut Landwirtschaftskammer die erste Flächenauswertung der Mehrfachanträge, die bei der Agrarmarkt Austria (AMA) eingegangen sind. Den größten Rückgang unter den Getreidearten weist der Weichweizen mit einem Minus von 8.945 Hektar auf 238.479 Hektar auf. Damit liegt die Anbaufläche nur geringfügig über dem Langzeittief aus dem Jahr 2021.
Der Anbau von Roggen ist von den Landwirten um 6.350 Hektar verkleinert worden. Als Grund nennt die Landwirtschaftskammer den negativen Absatzmarkt für diese Kultur. Der aktuelle Roggenpreis an der Produktenbörse Wien liege um 35 % unter dem Vorjahreszeitpunkt. Das Hartweizenareal wurde der Kammer zufolge hingegen um 2.888 Hektar auf 26.315 ausgedehnt, offenbar ausgelöst durch positive Preissignale. An Wintergerste haben die österreichischen Landwirte 100.510 Hektar ausgesät und damit 573 Hektar mehr als zur Ernte 2023.
Körnermaisfläche auf Siebenjahrestief
Die Körnermaisfläche wurde mit einem Minus von 11.547 Hektar unter allen Ackerkulturen am stärksten verkleinert. Mit 188.508 Hektar liegt sie auf dem geringsten Niveau seit sieben Jahren. Hier führt die Landwirtschaftskammer als Gründe den Rückgang der Maispreise sowie Kürzungen bei der industriellen Maisverarbeitung an. Die erwartete Ausweitung des Sojabohnenareals blieb indes aus. Im Gegenteil: Dieses liegt mit 86.616 Hektar um 530 Hektar unter dem allerdings sehr hohen Niveau des Vorjahres.
Mehr Zuckerrüben und Kartoffeln
Unangefochtene Gewinnerin der diesjährigen Flächenverschiebungen ist nach Angaben der Landwirtschaftskammer die Zuckerrübe, sofern nicht - wie in den Vorjahren - ein zu hoher Schädlingsdruck die Anbauer noch zu Flächenumbrüchen zwingt. Die mit Rüben bestellte Fläche ist mit 44.472 Hektar höher als in den vergangenen acht Jahren. Hier dürfte sich niederschlagen, dass der Zuckerpreis in der EU und der Weltmarktzuckerpreis Ende 2023 auf dem höchsten Niveau seit eineinhalb Jahrzehnten lagen. Spürbar ausgedehnt wurde von den Bauern auch der Anbau von Speisekartoffeln, und zwar um 1.309 Hektar auf 10.471 Hektar.