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12.06.2022 | 07:36 | Weizenpreise 

Weizenfutures erholen sich im Abwärtstrend

Paris - Die Weizenfutures an der Pariser Börse haben sich in dieser Woche etwas erholt.

Weizen-Kurse Matif
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Weizenpreise an der Matif (c) proplanta
Der vordere Kontrakt mit Fälligkeit im September 2022 übersprang am Montag (6.9.) vorübergehend sogar wieder die Linie von 400 Euro, fiel aber bis Freitagmittag (10.6.) gegen 12.45 Uhr auf 384,75 Euro/t zurück. Das waren aber noch 6,50 Euro/t oder 1,7 % mehr als der Abrechnungskurs vom vorletzten Freitag (3.6.). Allerdings verläuft der Futureskurs weiter in einem charttechnischen Abwärtstrend.

Marktfachleute begründeten die Erholung beim Matif-Weizen unter anderem mit enttäuschten Hoffnungen, dass rasch ein Korridor für Lieferungen von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer eingerichtet werden könnte. Die betreffenden Verhandlungen ziehen sich weiter hin. Für bullische Stimmung am Weizenterminmarkt sorgten zuletzt auch Unwetter in Frankreich.

Wie die Präsidentin des französischen Bauernverbandes (FNSEA), Christiane Lambert, berichtete, verursachten Hagel, Sturm und Starkregen in ganz Frankreich teils erhebliche Schäden bei Weizen und Gerste. Bereits am vergangenen Freitag war die wöchentliche Bonitierung der Weichweizenbestände durch die französische Agrarbehörde FranceAgriMer zum fünften Mal in Folge schlechter ausgefallen. Demnach befanden sich in der Woche zum 30. Mai nur noch insgesamt 67 % der Bestände in einem „guten“ oder „ausgezeichneten“ Zustand; das waren 2 Prozentpunkte weniger als in der Vorwoche.

Für den gesamten Mai ergab sich damit ein Abschlag von mehr als 20 Prozentpunkten. Auslöser für die immer schlechteren Einstufungen waren Trockenheit und Hitze. Die Ernteaussichten in Frankreich werden angesichts der Unterbrechung der Getreidelieferungen aus der Ukraine genau beobachtet. Das Land ist der größte Weizenerzeuger in der Europäischen Union und ein wichtiger Anbieter am Weltmarkt.

Unterdessen erhöhte Russlands Landwirtschaftsministerium den Ausfuhrzoll auf Weizen um 8 $/t (7,45 Euro) auf 129,20 $/t (125,26 Euro). Der Zollsatz wird wöchentlich auf der Preisbasis von Exportverträgen abgeleitet. Die neue Rate gilt bis Mittwoch dieser Woche (15.6.). Für Preisdruck am Weizenterminmarkt sorgten zuletzt bessere Wetteraussichten in wichtigen Anbaugebieten Europas und der USA.

Umrechnungskurs: 1 $ = 0,9308 Euro

Aktuelle Weizenkurse an der MATIF
AgE
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