Die Washingtoner Experten korrigierten ihre Juliprognose für das weltweite Bohnenaufkommen um 1,1 Mio. t auf die Rekordmenge von 320,0 Mio. t nach oben; das wäre ein Plus von 0,7 Mio. t oder 0,2 % gegenüber dem Vorjahresaufkommen.
In seiner ersten offiziellen umfragebasierten
Ernteschätzung geht das Ministerium nun davon aus, dass die US-Farmer in diesem Jahr insgesamt 106,6 Mio. t Bohnen von den Feldern holen werden, womit die Prognose vom vergangenen Monat ertragsbedingt um 0,9 Mio. t oder 0,8 % nach oben angepasst wurde. Damit würde die 2014 erzielte Rekordmenge von schätzungsweise 108 Mio. t nahezu erreicht, obwohl die Beamten ihre Schätzung für die US-Bohnenerntefläche um 1,1 % auf 33,8 Mio. ha nach unten korrigierten.
Dass der prognostizierte Flächenrückgang durch höherer Erträge mehr als ausgeglichen werden soll, war vor dem Hintergrund des kurz zuvor festgestellten Zustandes der Sojakulturen in den Vereinigten Staaten überraschend. Im Rahmen der amtlichen Bonitierung waren am vergangenen Sonntag insgesamt 63 % des Areals in den Hauptanbaugebieten in die Klassen „gut“ bis „hervorragend“ eingestuft worden. Der Vergleichswert aus dem Vorjahr war rund 6 Prozentpunkte höher.
Die Marktakteure an der
Warenterminbörse in Chicago quittierten den USDA-Bericht unter dem Strich mit Verkäufen von Sojabohnenfutures. In der US-Metropole hatte der Novemberkontrakt für Sojabohnen gestern vor der Veröffentlichung des USDA-Berichts mit 9,72 $/bu (325 Euro/t) eröffnet. Anschließend rutschte der Kurs zwischenzeitlich auf 9,02 $/bu (302 Euro/t), erholte sich aber bis heute gegen 6:30 Uhr Ortszeit auf 9,20 $/bu (292 Euro/t); das entsprach unter dem Strich aber immer noch einem Minus von 5,3 % gegenüber dem Eröffnungskurs vom Vortag. (AgE)