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15.04.2024 | 05:04 | Absatz von Blumenerden  

Torfreduktion auf Kurs

Düsseldorf - Die deutsche Substratbranche ist beim erklärten Ziel der Torfreduktion weiter auf Kurs. Im vergangenen Jahr konnte der Einsatz von Torfersatzstoffen im deutschen Endkunden-Markt für Erden auf 59% gesteigert werden, nach 57% im Vorjahr.

Torfabbau
2023 konnte der Einsatz von Torfersatzstoffen gesteigert werden. (c) proplanta
Im vergangenen Jahr konnte der Einsatz von Torfersatzstoffen im deutschen Endkunden-Markt für Erden auf 59% gesteigert werden, nach 57% im Vorjahr. Darauf haben der Industrieverband Garten (IVG) und die Gütegemeinschaft Substrate für Pflanzen (GGS) nach Auswertung ihrer jährlichen Datenerhebung zur Produktionsstatistik bei den Substratherstellern hingewiesen. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr in Deutschland 5 Mio. Kubikmeter Blumenerden aus heimischer Produktion an Endverbraucher verkauft; das waren 7% mehr als 2022.

Laut IVG und GGS ist die Reduktion des Torfanteils einer Mengenverschiebung des wichtigen Substratausgangsstoffs Grüngutkompost von der Landwirtschaft hin zur Substratbranche zu verdanken. Auch wenn der Anteil torffreier Erden am Gesamtmarkt im Vergleich zum Vorjahr von 22% auf 21% gesunken sei, habe die Torfminderung in Blumenerden zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks von Substraten erfolgreich fortgesetzt werden können, so die beiden Verbände. Nach ihren Angaben befindet sich die Branche auf dem festgelegten Kurs mit einem Torfanteil von nur noch 30% Torf bis spätestens 2030.

Eine wichtige Basis für die Substratproduktion ist IVG und GGS zufolge die Verfügbarkeit qualitativ geeigneter Ausgangsstoffe. An der Steigerung des Einsatzes von Torfersatzstoffen habe vor allem eine Akquise beziehungsweise die Herstellung von zusätzlich 150.000 Kubikmetern Grüngutkompost ihren Anteil. Insgesamt habe sich die Torfreduktion im Vergleich zum Vorjahr aber verlangsamt.

„Das Jahr 2023 war in Summe in Ordnung. Es scheint sich aber im Segment torffrei als Folge einer gewissen Sättigung des Marktes ein Plateau einzustellen, möglicherweise auch begründet durch eine gestiegene Preissensibilität der Kunden“, so Philip Testroet, Referatsleiter Gartenbau und Umwelt beim IVG. Dennoch befinde sich die Branche auf sicherem Kurs zum 30-Prozent-Ziel.
AgE
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