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23.04.2023 | 07:24 | Weizenhandel 

Weizenmarkt: IGC geht von noch umfangreicheren EU-Importen aus

London - Die Weizeneinfuhren der EU-27 dürften 2022/23 noch umfangreicher ausfallen als bislang erwartet.

Getreidehandel
(c) proplanta
Der Internationale Getreiderat (IGC) beziffert das betreffende Volumen in seiner aktuellen Prognose vom Donnerstag (20.4.) auf das 20-Jahreshoch von 10,5 Mio t Weizen. Das sind 1,1 Mio t oder 11,7 % mehr als die Voraussage von Mitte März.

Die Vorjahresmenge würde damit um 5,5 Mio t übertroffen. Die Londoner Fachleute begründen ihre Einschätzung mit anhaltend umfangreichen Weizenlieferungen der Ukraine in die Gemeinschaft. Damit im Einklang korrigierten sie ihre Prognose für die Weizenausfuhren des kriegsgebeutelten Landes für 2022/23 um 500.000 t auf jetzt 15 Mio t nach oben.

Die Vorjahresmenge würde damit aber um 3,9 Mio t verfehlt. Allerdings sei diese Voraussage vor dem Hintergrund der jüngsten Importbeschränkungen einiger EU-Länder für ukrainische Ware mit noch größerer Unsicherheit behaftet als die vom März, so der IGC. Auch Russland und Kanada dürften dem Getreiderat zufolge in der laufenden Vermarktungssaison mehr Weizen als bisher erwartet am Weltmarkt verkaufen, nämlich 44,5 Mio t und 24,2 Mio t.

Die vorherigen Prognosen beliefen sich auf 43,5 Mio t beziehungsweise 23,8 Mio t. Dagegen nahmen die Fachleute für Argentinien einen Abschlag von 1,3 Mio t auf das Achtjahrestief von 6 Mio t vor. Die argentinischen Lieferungen von Juli 2022 bis einschließlich März 2023 seien nämlich erheblich eingeschränkt worden, und zwar als Folge eines insgesamt knappen Angebotes und einer nur geringen Abgabebereitschaft der Landwirte, berichtete der IGC.

Indes werden von ihm die Weizenausfuhren der EU weiterhin auf 32,5 Mio t taxiert. Die Prognose für das globale Handelsvolumen an Weizen im Wirtschaftsjahr 2022/23 setzte der Getreiderat aber um 1,1 Mio t auf 199,1 Mio t herab. Das wäre aber immer noch ein Rekord. Das Vorjahresvolumen belief sich auf 196,5 Mio t Weizen.
AgE
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