Zuschläge und Abschläge für Agrarprodukte am Weltmarkt heben sich in der Summe auf. (c) proplanta
Wie die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) am Freitag (8.12.) mitteilte, lag der von ihr berechnete Preisindex mit 120,4 Punkten auf dem Niveau von Oktober. Im Vergleich mit November 2022 hat der Index jedoch 10,7 % eingebüßt. Bei den einzelnen Produktkategorien gab es allerdings unterschiedliche Entwicklungen. Erneut schwächer tendierten die Getreidepreise. Der entsprechende Teilindex verlor gegenüber dem Vormonat 3,0 % und lag um 19,4 % unter dem Vorjahreswert.
Laut FAO kam es im Berichtsmonat bei Grobgetreide zu einem Preisabschlag von 5,6 % gegenüber Oktober, was vor allem an den nachgebenden Maisnotierungen lag. Dies sei auch durch vermehrte Verkaufsaktivitäten der Landwirte in Argentinien und höhere Ernteschätzungen in den USA bewirkt worden. Während die internationalen Preise für Reis stabil blieben, sanken die für Weizen um 2,4 %.
Ebenfalls rückläufig waren, wenn auch nur um 0,4 %, die Weltmarktpreise für Fleisch. Die internationalen Geflügelfleischpreise gerieten wegen des hauptsächlich in Brasilien erhöhten Exportangebotes etwas unter Druck.
Bei Schweinefleisch schwächte die anhaltend schleppende Importnachfrage in Asien bei gleichzeitig umfangreichen Ausfuhrangebot die Verkaufserlöse. Bei Rindfleisch sorgte umfangreiche Exportmengen von Brasilien und Australien für einen leichten Preisdämpfer. Der Preisindex für Fleisch wies im November 2023 mit 2,4 % die geringste Abnahme gegenüber dem Vorjahresniveau auf.
Zuckerpreis gut 40 % über Vorjahresniveau
Erstmals seit längerem wieder im Aufwind waren im November die Preise für pflanzliche Öle, die gegenüber dem Vormonat im Mittel um 3,4 % zulegten. Maßgeblich dafür war laut den Marktexperten in Rom ein Plus von 6,0 % bei Palmöl, was vor allem auf vermehrte Käufe führender Importländer bei saisonalen Produktionsrückgängen in wichtigen Erzeugerländern zurückzuführen war. Die Weltmarktpreise für Sonnenblumenöl stiegen moderat, während die Notierungen für Soja- und Rapsöl im November leicht zurückgingen.
Der FAO-Milchpreisindex stieg um 2,2 %, wozu eine anziehende Importnachfrage für Butter und Magermilchpulver in Asien sowie ein erhöhter Absatz in Europa in Vorfeld von Weihnachten beitrugen. Zudem hielten die festen Tendenzen am globalen Zuckermarkt an; der Index kletterte um 1,4 % nach oben. Zucker ist das einzige Produkt, bei dem der Weltmarktpreis über dem Vorjahresniveau liegt, und zwar um 41,1 %.
Laut FAO ist die Besorgnis über ein knapperes Angebot in wichtigen Exportländern wie Thailand und Indien wegen des Wetterphänomens El-Niño mit ein wichtiger Grund für das hohe Zuckerpreisniveau