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23.01.2013 | 14:51 | Wirtschaftsergebnisse 

Agrar-Einkommen bleiben stabil

Berlin - Die Landwirtschaftskammern legen ihre Prognose über die Entwicklung der Wirtschaftsergebnisse für das laufende Wirtschaftsjahr 2012/13 vor. Die vorliegende Prognose basiert auf den Buchführungsergebnissen des Vorjahres 2011/12, auf Ergebnissen des ersten Halbjahres und auf Trendanalysen.

Agrareinkommen
(c) proplanta
Die guten Ergebnisse des Vorjahres setzen sich im laufenden Wirtschaftsjahr 2012/13 fort. Die Erzeugerpreise im Ackerbau liegen in nahezu allen Bereichen über dem Vorjahr. Auch der Milchmarkt tendiert seit dem Herbst wieder leicht nach oben. Die Rinderpreise sind auf hohem Niveau stabil. In der Veredlung entwickelt sich der Markt im ersten Teil des Wirtschaftsjahres 2012/13 ebenfalls günstig.

Trotz weiterhin hoher Betriebsmittelkosten ist für die Mehrzahl der Betriebe bei den gegenwärtigen Trends ein gutes Ergebnis zu erwarten. Insbesondere im Ackerbau und in der Veredlung können Eigenkapital gebildet und Investitionen getätigt werden.


Ernte 2012 auf durchschnittlichem Niveau

Nach einem Kälteeinbruch im Februar 2012 ergaben sich bundesweit rund 10 % Auswinterungsschäden. Das Frühjahr setzte außergewöhnlich zeitig ein und war viel zu trocken. Reichliche Niederschläge im Juni und im Juli 2012 erschwerten teilweise die Mähdruschernte. Vor diesem Hintergrund erzielte der Ackerbau 2012 regional unterschiedliche Erträge. Die Auswinterungsschäden wurden im Vegetationsverlauf überwiegend kompensiert.

In den Bundesländern Saarland, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein werden die Durchschnittserträge, nach mäßiger Ernte im Jahr 2011/12, im laufenden Wirtschaftsjahr mit einem Anstieg von bis zu 15 % wieder erreicht. In Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen stiegen die Getreideerträge um meist etwa 5 % und lagen damit etwas oberhalb des Durchschnitts.

Bei Raps war die Ertragssituation regional sehr unterschiedlich. Bei den Kartoffeln gaben die Erntemengen bei regional unterschiedlichen Qualitäten überwiegend nach. Der Maisanbau profitierte von den reichlichen Niederschlägen im Sommer. Nach der Rekordernte im Vorjahr sank der Ertrag der Zuckerrüben leicht ab (-2 bis -13 %). Es wurden überdurchschnittliche Zuckergehalte von mehr als 18 % erzielt.


Gute Preise für Marktfrüchte

Trockenheit in Südeuropa und Dürre in den USA führten zu einer positiven Preisentwicklung in Deutschland. Zur Ernte wurden etwa 23,50 €/dt und damit 3 bis 4 €/dt mehr als im Vorjahr für Getreide gezahlt. Über das Jahr und die Regionen betrachtet bleibt eine Zunahme des Getreidepreises von 10 bis 25 % festzuhalten. Beim Raps ergeben sich Preisverbesserungen zwischen 5 und 10 %.

Die Kartoffelpreise steigen nach dem Preistief im Vorjahr um bis zu 60 % an. Bei Speisekartoffeln hat sich der Preis bei freier Ware von 8 €/dt vom Vorjahr auf 16 €/dt verdoppelt. Günstige Weltmarktbedingungen für Zucker im Jahr 2012 und gut Vermarktungsmöglichkeiten für Industrierüben lassen eine Preisentwicklung zwischen 2 und 15 % und damit in Richtung 5 €/dt, inklusive Schnitzelvergütung, erwarten.


Milchproduktion unverändert

Der Milchpreis für das erste Halbjahr 2012/13 liegt unter dem Vorjahr. Diesem Trend stehen steigende Tendenzen sowie freundliche Weltmarktaussichten gegenüber. Möglicherweise kann eine positive Entwicklung im zweiten Halbjahr den Rückgang aus dem Zeitraum Mai bis Oktober 2012 noch auffangen, so dass der durchschnittliche Vorjahrespreis von zirka 34 Cent/kg (netto) wieder erreicht wird.


Markt für Rindfleisch zieht an

Seit einigen Jahren tendiert der Rindfleischmarkt fest bis freundlich. Diese Entwicklung setzt sich im Wirtschaftsjahr 2012/13 unverändert fort. Höhere Preise bei Schlachtkühen und Bullen sind die Folge. Auch Zuchtvieh bleibt knapp und teuer. Preissteigerungen bei Jungbullen und bei Färsen sind zu erwarten. Lediglich die Nutzkälberpreise stagnieren.
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