Die österreichische Inflationsrate lag im Jahr 2010 bei 1,9%
und damit etwas unter dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre (2%). Im
Jänner wurden noch moderate Teuerungen von 1,2%, im Februar von 1% verzeichnet,
danach bewegte sich die Rate bis November in einem Korridor zwischen 1,7% und
2,1%, um schließlich im Dezember auf 2,3% zu steigen.
Während des ganzen Jahres wurde die Inflation von der Preisentwicklung der
Mineralölprodukte dominiert, die durchschnittlich um 15% teurer als vor einem
Jahr waren. Nahrungsmittel wirkten dagegen als inflationsdämpfend
beziehungsweise als stabilisierender Faktor. Die harmonisierte, auf EU-Ebene
vergleichbare österreichische Inflationsrate wies 2010 mit 1,7% einen der
niedrigsten Werte seit dem Jahr 2006 auf.
Verkehr und Haushaltsenergie waren die
Hauptpreistreiber
In der Ausgabengruppe "Verkehr" kam es laut Berechnungen der
Statistik Austria zu durchschnittlichen Preiserhöhungen von 3,4%, wofür in
erster Linie die um 14% teureren Treibstoffe ausschlaggebend waren. Insgesamt
verlief die Preisentwicklung für Treibstoffe sehr volatil, in den Monaten
August und November lagen die Veränderungsraten knapp unter +10%, im März und
April sogar über +20%. Wartung und Reparaturen von PKW verteuerten sich im
Jahresabstand insgesamt um 3%. Die Preise für neue PKW sanken im Durchschnitt
um 2%, jene für Flugtickets um 8%.
Die Kategorie "Wohnung, Wasser und Energie" verzeichnete im Schnitt
Teuerungen von 2,6%. Wohnungsmieten stiegen um 4%. Die Preissteigerungen für
Haushaltsenergie (durchschnittlich +3,2%) wurden fast ausschließlich durch die
Teuerung bei Heizöl (+22%) bestimmt. Die
Strompreise verteuerten sich nur um
1%, die Gaspreise sanken um 5%. Die Ausgaben für die Instandhaltung von
Wohnungen erhöhten sich insgesamt um 2,6%. Versicherungsdienstleistungen wurden
im Schnitt um 2,2% teurer.
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke
wirkten stabilisierend auf Preise
Aus der Ausgabengruppe "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke"
stiegen die Preise im Mittel nur um 0,5% - von dieser Kategorie kamen kaum Inflationsimpulse.
Im ersten Quartal waren die Lebensmittel noch Preisdämpfer, in den folgenden
Monaten waren, außer im Dezember, äußerst moderate Veränderungsraten zu
beobachten. Während Gemüse (+4%) und Obst (+6%) etwas höhere Steigerungen
aufwiesen, wurde etwa Käse um 4% billiger.
Teureres Tanken und Wohnen ließ
Inflation im Dezember auf 2,3% klettern
Im Dezember 2010 betrug die Inflationsrate nach Berechnungen der Statistik
Austria 2,3% (November 1,9%, Oktober 2,1%). Der Anstieg wurde auch hier überwiegend
von einem deutlichen Preisschub bei Mineralölprodukten verursacht, die im
Jahresabstand im Schnitt um 16% teurer wurden. Ohne diese Produkte hätte die
Inflation in diesem Monat nur 1,6% betragen.
Die Ausgabengruppe "Verkehr" (durchschnittlich +3,8%) war auch im
Dezember der stärkste Preistreiber im Jahresabstand. Ausschlaggebend dafür
waren die um 15% teureren Treibstoffe. Für Wartung und Reparaturen von PKW
mussten um 4% mehr ausgegeben werden. Die Preise für neue PKW sanken im
Durchschnitt um 2%.
Die durchschnittlichen Preisanstiege von 2,6% in der Kategorie "Wohnung,
Wasser und Energie" waren erwartungsgemäß auf höhere Aufwendungen (+4,5%)
für Haushaltsenergie zurückzuführen, wobei Heizöl um 24% teurer wurde, Strom
und Gas jeweils um 1%. Die Ausgaben für die Instandhaltung von Wohnungen
erhöhten sich insgesamt um 2,6%, Mieten verteuerten sich durchschnittlich um
2,4%. Für Versicherungsdienstleistungen wurde von den Kunden um 2,2% mehr
bezahlt. Die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke wurden im
Schnitt um 2,4% angehoben, wobei hauptsächlich die Saisonprodukte Gemüse (+7%)
und Obst (+9%) teurer wurden.
Heimische Inflation im Dezember 2010
unter EU-Durchschnitt
Die harmonisierte, auf europäischer Ebene vergleichbare Inflationsrate lag im
Dezember in Österreich bei 2,2% und damit exakt auf dem durchschnittlichen
Niveau des Euroraumes. Im Schnitt der EU-27 war die Teuerung mit 2,6% spürbar
höher. (BMLFUW/AIZ)