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18.01.2011 | 12:48 | Inflationsrate unter dem Durchschnitt  

Inflation lag im Jahr 2010 in Österreich bei 1,9%

Wien - Treibstoffe wirkten als Preistreiber - Lebensmittel dämpften die Teuerung.

Inflationsrate in Österreich
Die österreichische Inflationsrate lag im Jahr 2010 bei 1,9% und damit etwas unter dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre (2%). Im Jänner wurden noch moderate Teuerungen von 1,2%, im Februar von 1% verzeichnet, danach bewegte sich die Rate bis November in einem Korridor zwischen 1,7% und 2,1%, um schließlich im Dezember auf 2,3% zu steigen.

Während des ganzen Jahres wurde die Inflation von der Preisentwicklung der Mineralölprodukte dominiert, die durchschnittlich um 15% teurer als vor einem Jahr waren. Nahrungsmittel wirkten dagegen als inflationsdämpfend beziehungsweise als stabilisierender Faktor. Die harmonisierte, auf EU-Ebene vergleichbare österreichische Inflationsrate wies 2010 mit 1,7% einen der niedrigsten Werte seit dem Jahr 2006 auf.


Verkehr und Haushaltsenergie waren die Hauptpreistreiber


In der Ausgabengruppe "Verkehr" kam es laut Berechnungen der Statistik Austria zu durchschnittlichen Preiserhöhungen von 3,4%, wofür in erster Linie die um 14% teureren Treibstoffe ausschlaggebend waren. Insgesamt verlief die Preisentwicklung für Treibstoffe sehr volatil, in den Monaten August und November lagen die Veränderungsraten knapp unter +10%, im März und April sogar über +20%. Wartung und Reparaturen von PKW verteuerten sich im Jahresabstand insgesamt um 3%. Die Preise für neue PKW sanken im Durchschnitt um 2%, jene für Flugtickets um 8%.
 
Die Kategorie "Wohnung, Wasser und Energie" verzeichnete im Schnitt Teuerungen von 2,6%. Wohnungsmieten stiegen um 4%. Die Preissteigerungen für Haushaltsenergie (durchschnittlich +3,2%) wurden fast ausschließlich durch die Teuerung bei Heizöl (+22%) bestimmt. Die Strompreise verteuerten sich nur um 1%, die Gaspreise sanken um 5%. Die Ausgaben für die Instandhaltung von Wohnungen erhöhten sich insgesamt um 2,6%. Versicherungsdienstleistungen wurden im Schnitt um 2,2% teurer.


Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke wirkten stabilisierend auf Preise


Aus der Ausgabengruppe "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" stiegen die Preise im Mittel nur um 0,5% - von dieser Kategorie kamen kaum Inflationsimpulse. Im ersten Quartal waren die Lebensmittel noch Preisdämpfer, in den folgenden Monaten waren, außer im Dezember, äußerst moderate Veränderungsraten zu beobachten. Während Gemüse (+4%) und Obst (+6%) etwas höhere Steigerungen aufwiesen, wurde etwa Käse um 4% billiger.


Teureres Tanken und Wohnen ließ Inflation im Dezember auf 2,3% klettern
 
Im Dezember 2010 betrug die Inflationsrate nach Berechnungen der Statistik Austria 2,3% (November 1,9%, Oktober 2,1%). Der Anstieg wurde auch hier überwiegend von einem deutlichen Preisschub bei Mineralölprodukten verursacht, die im Jahresabstand im Schnitt um 16% teurer wurden. Ohne diese Produkte hätte die Inflation in diesem Monat nur 1,6% betragen.

Die Ausgabengruppe "Verkehr" (durchschnittlich +3,8%) war auch im Dezember der stärkste Preistreiber im Jahresabstand. Ausschlaggebend dafür waren die um 15% teureren Treibstoffe. Für Wartung und Reparaturen von PKW mussten um 4% mehr ausgegeben werden. Die Preise für neue PKW sanken im Durchschnitt um 2%.

Die durchschnittlichen Preisanstiege von 2,6% in der Kategorie "Wohnung, Wasser und Energie" waren erwartungsgemäß auf höhere Aufwendungen (+4,5%) für Haushaltsenergie zurückzuführen, wobei Heizöl um 24% teurer wurde, Strom und Gas jeweils um 1%. Die Ausgaben für die Instandhaltung von Wohnungen erhöhten sich insgesamt um 2,6%, Mieten verteuerten sich durchschnittlich um 2,4%. Für Versicherungsdienstleistungen wurde von den Kunden um 2,2% mehr bezahlt. Die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke wurden im Schnitt um 2,4% angehoben, wobei hauptsächlich die Saisonprodukte Gemüse (+7%) und Obst (+9%) teurer wurden.


Heimische Inflation im Dezember 2010 unter EU-Durchschnitt


Die harmonisierte, auf europäischer Ebene vergleichbare Inflationsrate lag im Dezember in Österreich bei 2,2% und damit exakt auf dem durchschnittlichen Niveau des Euroraumes. Im Schnitt der EU-27 war die Teuerung mit 2,6% spürbar höher. (BMLFUW/AIZ)
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