Der norwegische Düngemittelhersteller Yara hat im dritten Quartal 2023 einen deutlichen Ergebniseinbruch im Zuge sinkender Düngerpreise erlitten. (c) proplanta
Das Unternehmen erzielte nach eigenen Angaben von Juli bis September einen Umsatz von 3,862 Mrd. $ oder umgerechnet 3,665 Mrd. Euro, nach noch 5,904 Mrd. Euro im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig rutschte der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) auf umgerechnet nur noch 376,7 Mio. Euro; in der Vorjahresperiode waren 746,7 Mio. Euro erzielt worden.
Unter dem Strich ergibt sich für die Berichtsperiode ein Konzernüberschuss von nur 1,9 Mio. Euro. Das Vorjahresquartal hatte Yara mit einem Überschuss von 381,5 Mio. Euro abgeschlossen. Yara-Präsident und -CEO Svein Tore Holsether begründete die negative Entwicklung mit sinkenden Düngerpreisen und schrumpfenden Margen. Obwohl die Fundamentaldaten für die Landwirtschaft günstig seien, reagierten die Stickstoffmärkte weiterhin empfindlich auf die Veränderungen der geopolitischen Lage und die schwankenden Rohstoffmärkte.
Kunden ordern zurückhaltend
Laut Geschäftsbericht für das dritte Quartal 2023 legten die Düngerlieferungen im Vorjahresvergleich um 5,9% auf 8,44 Mio. Tonnen zu. Allerdings habe sich die Nachfrage in der Mitte des Berichtszeitraums abgeschwächt. Unsicher sei, wie lange sich die europäischen Kunden weiter in Kaufzurückhaltung üben werden. Positiv bewertet wird allerdings, dass die optimalen Ausbringungsmengen für Düngemittel in der laufenden Saison größer seien als 2022/23. Nachdem das Unternehmen im vergangenen Jahr die Ammoniakproduktion in Europa wegen des kräftigen Anstiegs der Gaspreise deutlich eingeschränkt hatte, wurde die Erzeugung zuletzt wieder hochgefahren.