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19.04.2009 | 11:49 | Konsum von Speiseeis 

Markeneishersteller: Verhaltener Optimismus für 2009

Bonn - Die Markeneishersteller blicken verhalten optimistisch in das laufende Geschäftsjahr und setzen gezielt auf kreative Neuprodukte und Innovationen, um den Eiskonsum aktiv anzukurbeln.

Eiskonsum
(c) proplanta
Dazu zählen Kreationen in dem wachsenden Super-Premium-Segment. Trotz Konjunkturflaute will keiner auf die hohe Qualität und den Extra-Genuss verzichten. Raffinierte Kompositionen, exotische Rezepturen und zarte Cremigkeit sorgen für Genuss der Extraklasse. Durch zahlreiche Kleinpackungen kommen anspruchsvolle Kunden nicht nur in den spontanen Premiumgenuss - sie werden darüber hinaus verstärkt für die Bevorratung von Single-Haushalten verwendet.

Zudem werden neben den beliebten Eiskreationen mit Fruchtanteil und Fruchtstückchen 2009 auch Smoothies stark vorangetrieben. Nach dem erfolgreichen Vorbild aus der Getränkeindustrie konnte sich die eisige Variante schon im letzten Jahr sehr gut durchsetzen. Fruchtiger Geschmack und cremige Konsistenz überzeugten den Verbraucher, so dass die Smoothies von einigen Herstellern auch in diesem Jahr weiter ausgebaut werden - genauso, wie die beliebten Schokoriegel als Eisvariante.

Wer den Sommer leicht begrüßen möchte, muss auch 2009 nicht auf die beliebten fettreduzierten Varianten verzichten. Wenn der Geschmack stimmt, greift der Verbraucher gerne zu den leichteren Varianten. Eis ist und bleibt eben vor allem eins: eine Gaumenfreude. Trotz allgemein gedämpfter Konjunkturaussichten hofft die Branche, mit Innovationen und abwechslungsreicher Geschmacksvielfalt die Verbraucher auch in diesem Jahr wieder für sich gewinnen zu können. 2008 - erfreulicher Eiskonsum trotz leichter Rückgänge

Die deutschen Markeneishersteller verzeichneten im Jahr 2008 einen leichten Absatzrückgang. Laut Angaben des Bundesverbandes der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) wurden 2008 520,2 Mio. Liter Speiseeis verzehrt - das entspricht einem prozentualen Rückgang von 3 % gegenüber 2007*. Verbunden damit ist ein leicht rückläufiger Pro-Kopf-Verbrauch von 7,8 Liter gegenüber 8,1 Liter im Jahr 2007.

Dennoch konnte der Gesamtumsatz von industriell hergestelltem Markeneis im Vergleich zu 2007 um 5 % gesteigert werden und lag 2008 bei 1,95 Mrd. Euro. Die Gründe hierfür liegen zum einen an den vorgenommenen Preisanpassungen, die die Branche aufgrund der massiven Preissteigerungen auf den Rohstoffmärkten vornehmen musste. Zum anderen in der deutlich gestiegenen Nachfrage nach höher preisigen Premium-Produkten, die auch im Handelsmarkenbereich stärker lanciert wurden.


Unbeständige Großwetterlage

Die anhaltende Konsumflaute machte auch vor der Eisbranche nicht halt. Zusätzlich sorgte ein verregneter Sommer in Deutschland für Konsumzurückhaltung. Obwohl der April überaus vielversprechend begonnen hatte, zog sich das Hoch nicht bis in die Sommermonate, womit die für die Eisbranche entscheidenden Absatzmonate Juni bis August nicht erwartungsgemäß verliefen. Verglichen mit vielen anderen Industriezweigen konnten die Markeneishersteller die schwierigen Rahmenbedingungen jedoch gut auffangen und das vergangene Jahr trotz kleinerer Einbußen zufriedenstellend abschließen. Das zeigt deutlich, dass sich der deutsche Konsument den Genuss nicht nehmen lässt und auch in kritischen Zeiten gerne den coolen Leckerbissen genießt.


Haushalts- und Multipackungen nach wie vor weit vorne

Auch in 2008 konnten sich die beliebten Vorratspackungen behaupten. An erster Stelle stehen mit 249 Mio. Litern und einem Anteil von 48 % der Gesamtabsatzmenge die Haushaltspackungen, die jederzeit Eisgenuss auch zu Hause ermöglichen Der leichte Rückgang im Vergleich zu 2007 um 3 % zeigt, dass die Eisliebhaber Genuss zu jeder Zeit lieben. Die Haushaltspackungen machen mit über 547 Mio. Euro 28% des Gesamtumsatzes aus. An zweiter Position mit über 185 Mio. Litern und 36% Anteil am Gesamtabsatz liegen die sogenannten Multipacks, die durch große Vielfalt überzeugen. Ihr Anteil am Gesamtumsatz 2008 betrug mit 682,2 Mio. Euro fast 35 %.

Die Gastronomieware konnte sich 2008 trotzt allgemeiner Flaute in der Gastronomie generell behaupten: Mit einem Umsatz von 271,4 Mio. Euro wurde das Vorjahresergebnis nahezu gehalten. Das zeigt, dass nach wie vor fast 25% des Haushaltsbudgets für Eis in der Gastronomie ausgegeben werden - gerade im Hinblick auf die ansonsten deutlichen Einbußen der Gastronomie eine erfreuliche Konstante. Der Sortimentsbereich Impulseis, zu dem unter anderem Eis am Stiel, Eishörnchen, Eisriegel und Eis-Sandwich zählen, konnte wertmäßig einen Aufschwung verzeichnen. Der Umsatz in 2008 lag mit 453,5 Mio. Euro um 5,5% höher, als noch in 2007 (429,8 Mio. Euro). (ots)
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