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18.08.2023 | 10:04 | Arbeitsbedingungen 

Lieferando-Fahrer protestieren für Tarifverhandlungen

Berlin - Zahlreiche Fahrerinnen und Fahrer des Lieferdienstes Lieferando haben in Berlin aus Protest für Tarifverhandlungen und einen höheren Stundenlohn bei dem Unternehmen die Arbeit niedergelegt.

Essenslieferdienst
Lieferando-Fahrer protestieren in Berlin für Tarifverhandlungen. (c) proplanta
Am Donnerstagnachmittag beteiligten sich viele von ihnen vor der Unternehmenszentrale in Berlin-Kreuzberg an einer Kundgebung, zu der die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) aufgerufen hatte. Der Streik sollte bis in den Abend hinein andauern.

«Berliner Konsumenten können weiterhin mittels Lieferando bestellen», teilte das zum niederländischen Konzern Just Eat Takeaway gehörende Unternehmen am Donnerstag mit. «Restaurants mit eigenen Fahrern sind nicht vom Streik betroffen, und wir haben unser Personal für die bestreikte Schicht aufgestockt.»

Rund 20 Fahrerinnen und Fahrer hätten die Arbeit anlässlich des Streiks niedergelegt, während mehr als 1.000 Lieferando-Fahrer am Donnerstag Bestellungen in Berlin ausgeliefert hätten, betonte das Unternehmen. «Damit sind gerade einmal zwei Prozent unserer Berliner Flotte dem wochenlangen Aufruf der NGG gefolgt.»

Zu ähnlichen Aktionen hatte die NGG bereits in anderen größeren Städten aufgerufen. Sie will unter anderem einen Stundenlohn von mindestens 15 Euro durchsetzen, außerdem die Zahlung eines 13. Monatsgehalts. Sie fordert auch angemessene Zuschläge für Abend-, Sonn-, und Feiertagsschichten.

Das Unternehmen lehnt Tarifverhandlungen bislang ab. «Ein Inseltarifvertrag würde Wettbewerbsunterschiede weiter verschärfen, so dass noch weniger Anbieter direkt anstellen», teilte ein Sprecher mit. Lieferando verweist stets auf den aktuellen Stundenlohn, der bereits bei 14 Euro liege. Das sei «mehr als Servicekräfte der Gastronomie und vergleichbar viel wie Lieferfahrer der Systemgastronomie nach Tarif», hieß es.
dpa/bb
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