Ab 2022 rechnet
Bayer damit, dass die
Übernahme jährlich 1,2 Milliarden US-Dollar zum operativen Ergebnis (Ebitda) beiträgt, wie Konzernchef Werner Baumann am Freitag auf der Hauptversammlung in Bonn sagte. Ursprünglich hatten die Leverkusener dafür 1,5 Milliarden Dollar angepeilt.
Grund sind die Auflagen der Kartellbehörden. Diese hatten Bayer angehalten, mehr Teile an den Konkurrenten BASF zu verkaufen als erwartet. Insgesamt haben die Veräußerungen bislang ein Umsatzvolumen von rund 2,2 Milliarden Euro - geplant waren einst 1,6 Milliarden. Zu den Verkäufen gehören das Gemüse- und Feldsaatgutgeschäft, Aktivitäten im Digital-Farming-Bereich sowie das weltweite Glufosinat-Ammonium-Geschäft.
Bis zum 14. Juni muss Bayer die 62,5 Milliarden Dollar teure Übernahme abschließen - sonst kann
Monsanto zurücktreten, müsste aber zumindest nachverhandeln. Eigentlich war der Abschluss bereits für Ende 2017 angepeilt, doch die Kartellbehörden ließen sich mit der Prüfung Zeit. Zwar liegt ein Großteil der benötigten Zustimmungen inzwischen vor. Noch immer aber fehlt das Go des US-Justizministeriums, das für die kommenden Tage erwartet wird.
Baumann gab sich vor den Aktionären zuversichtlich. «Wir gehen davon aus, dass die Übernahme von Monsanto in Kürze abgeschlossen werden kann», sagte er.
Der Deal stößt auf heftige Kritik. Monsanto hat wegen ruppiger Geschäftsmethoden sowie seinem umstrittenen
Pflanzenschutzmittel Glyphosat keinen guten Ruf. «Insektensterben,
Nitrat im
Grundwasser, Monokultur statt Vielfalt - all das macht eindrücklich klar: wir brauchen eine Agrarwende», teilte
Harald Ebner, Sprecher für Gentechnik- und Bioökonomiepolitik der Grünen im Bundestag mit. «Die Bayer-Monsanto-Fusion bewirkt genau das Gegenteil.»