Angehobene Verkaufspreise im zweiten Quartal 2023 überkompensieren Absatzminus von BASF Agricultural Solutions nur in Europa. (c) proplanta
Gegenüber dem Vorjahreszeitraum gingen die Erlöse in der Agrarsparte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 9,3 % auf 2,231 Mrd. Euro zurück. Der Ludwigshafener Konzern begründet die negative Entwicklung in seinem am Freitag (28.7.) veröffentlichten Geschäftsbericht vor allem mit einem kleineren Absatz als Folge von höheren Lagerbeständen im Handel und in einzelnen Kernmärkten.
Außerdem seien die Agrarrohstoffpreise gesunken. Ferner hätten Währungseffekte die Umsatzentwicklung belastet. Laut Geschäftsbericht hat die BASF Agricultural Solutions die Verkaufspreise für ihre Produkte im Schnitt um 13,6 % angehoben. Dies reichte aber offensichtlich nicht aus, um die negativen Einflüsse auszugleichen und dürfte andererseits die betreffende Nachfrage auf den meisten Absatzmärkten gedämpft haben.
Das Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Zinsen und Steuern (EBIT) vor Sondereinflüssen bezifferte das Unternehmen für die Agrarsparte im Berichtszeitraum auf 213 Mio. Euro, was im Vergleich zum zweiten Quartal 2022 einem Minus von 4,3 % entspricht. Ergebnismindernd hätten die geringeren Verkaufsmengen, die negativen Währungseffekte und etwas höhere Fixkosten gewirkt.
Weniger Fungizide in Europa verkauft
Zu Europa stellte die BASF fest, dass der Umsatz von Agricultural Solutions hier im zweiten Quartal 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wegen der deutlich erhöhten Preise leicht zugenommen habe. Derweil ging der Absatz in dieser Geschäftsregion zurück, vor allem bei Fungiziden. Negativ zu Buche schlugen auf dem „alten Kontinent“ auch Währungseffekte, insbesondere in der Türkei, Russland und der Ukraine. Dagegen meldet der Konzern für Nordamerika, Asien, Südamerika, Afrika und den Nahen Osten durchgehend deutliche Umsatzeinbußen.
Pessimistischer Konzernausblick
Der Gesamtumsatz der BASF-Gruppe nahm im zweiten Quartal des laufenden Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 24,7 % auf 17,305 Mrd. Euro ab. Das EBIT vor Sondereinflüssen ging sogar um 57 % auf 1,007 Mrd. Euro zurück. Angesichts dessen setzte die Konzernführung ihre Prognose für das gesamte Geschäftsjahr 2023 nach unten. Demnach wird der Umsatz nun in einer Bandbreite von 73 Mrd. Euro bis 76 Mrd. Euro gesehen.
Damit würde der Vorjahreserlös von 87,3 Mrd. Euro deutlich verfehlt; zuvor waren noch 84 Mrd. Euro bis 87 Mrd. Euro erwartet worden. Auch das EBIT vor Sondereinflüssen dürfte sich deutlich verschlechtern, und zwar auf 4,0 Mrd. Euro bis 4,4 Mrd. Euro, wobei das untere und obere Ende der Bandbreite um 400 Mio. Euro beziehungsweise 1 Mrd. Euro herabgesetzt wurden. Im vergangenen Jahr hatte die BASF-Gruppe noch ein EBIT von 6,9 Mrd. Euro erwirtschaftet.