Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
19.10.2021 | 16:30 | Artenvielfalt 

Wie viele Käfer enthält ein Dunghaufen im Schnitt?

Seebach - Weidetiere wie Schafe, Pferde und Rinder fördern einer Studie zufolge die Käfervielfalt.

Kuhfladen
Schwarzwald-Studie: Im Schnitt enthält ein Dunghaufen 50 Käfer. (c) proplanta
Auf den Bergheiden im Nordschwarzwald seien bei Untersuchungen mehr als 30 verschiedene Dungkäferarten nachgewiesen worden, teilte der Nationalpark Schwarzwald am Dienstag in Seebach mit. Im Mittel hätten 50 Käfer die Dunghaufen besiedelt, sagte Käferspezialist Jörn Buse. «Einzelne Dunghaufen enthielten sogar mehr als 800 Tiere.»

Die Käfer haben im Ökosystem eine wichtige Rolle, wie der Experte für Biodiversität im Nationalparkteam erläuterte: «Ohne ihre fleißige Arbeit wäre der Nährstoffkreislauf nicht geschlossen.» Die Hinterlassenschaften der Käferlarven seien Dünger für Pflanzen. Außerdem belüfteten die Käfer den Boden, wenn sie sich hindurchgraben - und brächten so auch im Dung enthaltene Pflanzensamen in den Boden.

Ein etwa 600 Kilogramm schweres Rind liefere im Laufe seines Lebens mehr als elf Tonnen Dung auf der Weidefläche, hieß es unter Berufung auf Untersuchungen aus England. Etwa 120 Kilogramm Insektenlarven nutzten den Dung.

«Grob geschätzt kann man sagen, dass jedes extensiv gehaltene Rind eine Masse an Insekten fördert, die etwa einem Fünftel der eigenen Körpermasse des Rindes entspricht», sagte Buse. Gerade Rinderhaltung werde mit Blick auf den Klimawandel wegen der CO2-Bilanz zunehmend negativ beurteilt. Bei Freilandhaltung ergibt sich seinen Angaben nach ein anderes Bild: «Ihr Beitrag für den Insektenschutz wird bisher stark unterschätzt.»
dpa
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Agrarminister wirbt für mehr Schafhaltung

 Auf in luftige Höhen - Der Bergsommer steht bevor

 Grasfütterung für Kühe nachhaltiger

 Nach tödlicher Kuh-Attacke: Landwirt muss nicht zahlen

 Im Süden Bayerns leben die meisten Rinder

  Kommentierte Artikel

 Kein kräftiger Aufschwung in Sicht - Wirtschaftsweise für Pkw-Maut

 Schutz vor Vogelfraß durch Vergrämung?

 Globale Rekord-Weizenernte erwartet

 Immer mehr Tierarten sorgen in Thüringen für Ärger

 Größere EU-Getreideernte erwartet

 Bedarf an hofeigenen KI-Wetterfröschen wächst rasant

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?

 Frankreichs Staatsrat schränkt Vogeljagd weiter ein

 LED-Lampen in Straßenlaternen sparen massiv Strom ein

 Zahl der Bäckereien weiter rückläufig