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27.06.2013 | 18:22 | Flutkatastrophe 

Masterplan zum Hochwasserschutz gefordert

Bonn - Nach der Flutkatastrophe an Elbe und Donau fordern Naturschützer einen Masterplan für einen besseren vorbeugenden Hochwasserschutz.

Hochwasserschutz
(c) proplanta
Nötig sei eine länderübergreifende Planung von Überflutungsflächen und vorrangig zu schützenden Siedlungsgebieten, sagte die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz, Prof. Beate Jessel, am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa in Bonn. Vor allem müsse die Renaturierung von Auenflächen beschleunigt werden.

Schon nach dem Jahrhunderthochwasser 2002 sei im Fünf-Punkte-Programm der Bundesregierung die Forderung nach mehr Raum für die Flüsse enthalten gewesen. Seitdem seien mehrere hundert Millionen Euro in den Hochwasserschutz geflossen. Davon seien aber über 90 Prozent für technische Schutzmaßnahmen wie die Erhöhung der Deiche und das Einziehen von Spundwänden ausgegeben worden.

Für die Renaturierung von Auen und die Rückverlegung von Deichen sei nur ein geringer Teil ausgegeben worden. «In den vergangenen 15 Jahren hat sich die Auenfläche um gerade einmal ein Prozent erhöht», sagte Jessel.

Flächen für Auen und Polder seien vorhanden, sagte die Wissenschaftlerin. So kämen an der Elbe etwa 35.000 Hektar grundsätzlich für Rückbaumaßnahmen infrage. Momentan weise der Aktionsplan Hochwasserschutz Elbe 8.000 Hektar Rückbauflächen aus. Im Rheinprogramm seien 13 Rückhalteräume enthalten, die geschaffen werden sollten. Größtenteils aber befänden die sich noch in der Umsetzung, teils sei erst die Vorplanung fertiggestellt. Noch nicht ausgeschöpfte Potenziale gebe es auch in Bayern an Donau und Isar.

Zur Finanzierung von Renaturierungsmaßnahmen regte Jessel die Schaffung von Fonds ähnlich dem jetzt eingerichteten Soforthilfe-Fonds für die Flutschäden an. Die Mittel sollten zum Ankauf von Flächen sowie die Finanzierung von Umsiedlungsmaßnahmen in gefährdeten Gebieten genutzt werden. (dpa)
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