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24.04.2024 | 06:20 | Klimakrise 

Experten kritisieren G7-Klimaschutzpolitik als unzureichend

Berlin/Rom - Kurz vor dem Treffen der Klima-, Umwelt- und Energieminister der sieben großen westlichen Industrienationen (G7) im norditalienischen Turin halten Experten den G7 eine unzureichende Klimaschutzpolitik vor.

Klimapolitik
(c) Jörg Engel - fotolia.com
Die Länder erreichten voraussichtlich gerade einmal die Hälfte der Treibhausgasreduktion, die bis 2030 für die Einhaltung der 1,5-Grad-Grenze notwendig wäre, hieß es in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht der Denkfabrik Climate Analytics. Damit würde kein Land der G7-Gruppe seine bestehenden Emissionsreduktionsziele für 2030 erreichen, kritisierten die Experten.

Bei der Klimakonferenz in Paris 2015 hatte sich die Weltgemeinschaft das Ziel gesetzt, die Erderwärmung möglichst auf 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen. Dabei geht es um längerfristige Werte und nicht um einzelne Tage, Monate oder Jahre. Hintergrund des Beschlusses sind die fatalen Folgen der Erderhitzung wie immer häufigere und schwerere Stürme, Dürren, Überschwemmungen oder Waldbrände.

Zudem forderten die Experten die G7-Länder auf, ihre jeweiligen Ziele für 2030 zu überprüfen, um sie mit der 1,5-Grad-Grenze in Einklang zu bringen. Mit Blick auf zu bestimmende Ziele für 2035 sei nun der ideale Zeitpunkt, Änderungen vorzunehmen. «Ein solcher Mangel an Ehrgeiz ist nicht das notwendige Führungssignal der reichsten Länder der Welt, die rund 38 Prozent der Weltwirtschaft ausmachen und für 21 Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen im Jahr 2021 verantwortlich waren», so die Experten in dem Bericht.

Die Gruppe der Sieben (G7) ist ein informelles Forum der Staats- und Regierungschefs sieben großer Industriestaaten. Dazu gehören Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada und die USA. Außerdem ist die Europäische Union bei den Treffen vertreten. Italien hat gegenwärtig den G7-Vorsitz. Das Treffen der G7-Klima-, Umwelt- und Energieminister in Turin findet von Sonntag bis Dienstag statt.
dpa
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