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29.08.2023 | 00:09 | Ernte 2023 

Zwischen Trockenheit und Dauerregen - Schwierigste Ernte seit Jahrzehnten

Titz - Die extremen Wetterunterschiede haben den Bauern in Nordrhein-Westfalen teilweise die Ernte verhagelt.

Getreideernte 2023
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(c) proplanta
«Die diesjährige Ernte zählt zu den schwierigsten Ernten, die Nordrhein-Westfalen in den letzten Jahrzehnten erlebt hat», sagte Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen (CDU) am Montag beim Besuch eines Hofes in Titz im Kreis Düren.

Vor allem bei den Brotgetreidearten sei das Ergebnis «eher enttäuschend» ausgefallen. Da die Mühlen jedoch Weizen aus anderen Regionen zukauften, müssten Verbraucher nicht mit steigenden Brotpreisen rechnen.

Der Präsident der NRW-Landwirtschaftskammer, Karl Werring, sprach von einer herausfordernden Situation für viele Betriebe. Da die Ernte in NRW regional sehr unterschiedlich ausgefallen sei, könne er aber keine konkreten Angaben zum Ertrag machen. Der Deutsche Bauernverband hatte kürzlich für Deutschland eine deutlich geringere Getreideernte prognostiziert.

«Während die Gerstenernte weitestgehend problemlos erfolgte, wurde die Weizen-, Roggen-, Triticale und Rapsernte von einer mehrwöchigen Regenperiode ab Ende Juli unterbrochen», sagte Werring. «Die anhaltenden Niederschläge führten bei den noch stehenden Getreide- und Rapsfeldern zu Ertrags- und vor allem Qualitätseinbußen.» So habe der als Brotweizen angebaute Weizen oftmals nicht die gewünschte Backqualität erreicht. Ähnlich sei es beim Roggen.

Werring sagte, neben den Unwägbarkeiten des Wetters machten den Landwirten auch die hohen Energiekosten und die Inflation zu schaffen. Für den schlechten Weizen könnten nicht die erhofften Preise erzielt werden. Als Folge erwarteten vor allem Ackerbauern ein niedrigeres Betriebsergebnis als in den Vorjahren.

Gorißen sagte, sie wolle «den Betrieben verlässliche Rahmenbedingungen und Planbarkeit dort geben, wo wir als Land Verantwortung tragen». So seien für die neue EU-Förderperiode ab 2023 in NRW etwa 335 Millionen Euro an öffentlichen Mitteln für Agrarumwelt- und Vertragsnaturschutzmaßnahmen eingeplant. Für die Förderung des ökologischen Landbaus seien zudem knapp 165 Millionen Euro vorgesehen.
dpa/lnw
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