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14.08.2022 | 10:56 | Weinanbau 

Winzer brauchen neue pilzwiderstandsfähige Rebsorten

Landau - Der Weinbau braucht neue pilzwiderstandsfähige und stresstolerante Rebsorten.

Pilzwiderstandsfähige Rebsorte?
(c) proplanta
Das ist auf dem internationalen Symposium zu Rebenzüchtung und -genetik deutlich geworden, das das Julius Kühn-Institut (JKI) vergangene Woche in Landbau ausgerichtet hat.

Laut dem Leiter des JKI-Fachinstituts für Rebenzüchtung, Prof. Reinhard Töpfer, unterstreichen sowohl die Vorgaben aus Politik und Gesellschaft zur Verminderung des Pflanzenschutzmitteleinsatzes in der Dauerkultur Rebe als auch die Folgen des sich deutlich abzeichnenden Klimawandels die Bedeutung von Forschungsanstrengungen zur Züchtung neuer Rebsorten.

„In der Züchtungsforschung nehmen wir das als Ansporn, die Genetik hinter den Rebeneigenschaften weiter aufzuklären und Methoden zu finden, um den Züchtungsprozess effizienter zu gestalten“, erklärte Töpfer. Aus seiner Sicht braucht es einen langen Atem, da die aktuelle Generation pilzwiderstandsfähiger Rebsorten leider nur langsam Einzug in die deutschen Weinberge halte.

Dem JKI zufolge sind die internationalen Fortschritte bei der Aufklärung von Resistenzen gegen Mehltau, Grauschimmel und Schwarzfäule bedeutsam, da sie in erheblichem Maße zur Reduktion der Pflanzenschutzaufwendungen beitragen können. Daneben würden die Ergebnisse aus Untersuchungen zur Sonnenbrandtoleranz bei den Reben angesichts des Klimawandels immer relevanter.

Töpfer betonte, dass die genetischen Arbeiten in gleicher Weise dem ökologischen wie dem integrierten Weinbau zugutekämen und zur Bewältigung der Herausforderungen durch den Klimawandel und zur Steigerung der Nachhaltigkeit im Weinbau unentbehrlich seien. Einig waren sich die Tagungsteilnehmer laut JKI darin, dass ein Sortenwandel in den kommenden Jahrzehnten unausweichlich sei, wenn die Kulturlandschaft der Weinbaugebiete mit ihrem hohen touristischen Wert erhalten bleiben solle.
AgE
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