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29.09.2023 | 01:09 | Aktueller Rat Pflanzenbau 

Wintergetreide nicht zu früh säen!

Karlsruhe - „Säen Sie ihr Wintergetreide nicht zu früh aus,“ so der ausdrückliche Wunsch des Pflanzschutzexperten T. Kielmann vom Landwirtschaftsamt in Göppingen.

Aussaat Wintergetreide 2023
(c) proplanta
„Die Aussaat sollte in trockene und tragfähige Böden erfolgen und insbesondere auf Ackerfuchsschwanz-Problemflächen sollte auch die Gerste auf keinen Fall schon im September gesät werden.“ „Durch eine spätere Saat kann der Druck an Ackerfuchsschwanzsamen deutlich reduziert und so das folgende Bodenherbizid spürbar entlastet werden,“ formuliert der versierte Göppinger Pflanzenschützer im einem nachhaltigen Statement im Vorfeld seiner heutigen Regionaltipps.

Auch im Kampf gegen Blattläuse und Zikaden als Überträger von Verzwergungsviren sowie auf den Pilzdruck kann eine spätere Saat enorm helfen. Unter Umständen kann dadurch aber natürlich das Saatfenster je nach Boden, Niederschlag usw. relativ eng werden.

Praxistipps: Die „Scheinsaat“ ist ein probates Mittel den Ackerfuchsschwanz und auch Trespen zum Auflaufen zu bringen. Natürlich wird dies mit den neuen Vorschriften zum Glyphosateinsatz leider deutlich erschwert. Hierzu wird 10 bis 14 Tage (oder auch länger) vor der eigentlichen geplanten Saat der Acker saatfertig hergerichtet. Anschließend läuft der Ackerfuchsschwanz auf und kann dann chemisch mit einem Glyphosat-Produkt bekämpft werden.

Achten Sie dabei auf die Zulassung, nicht alle Mittel sind zur Anwendung vor der Saat zugelassen. Danach kann die richtige Saat möglichst ohne weitere (oder eine sehr flache) Bodenbearbeitung erfolgen. Anstatt der chemischen Bekämpfung, zum Beispiel im Wasserschutzgebiet (Glyphosat-Verbot) kann der Ackerfuchsschwanz nach der „Scheinsaat“ auch mechanisch prima bekämpft werden, allerdings werden dadurch weitere Samen zum Keimen angeregt und evtl. nicht alle aufgelaufenen Pflanzen erfasst. In Ergänzung dazu merkt der Göppinger Fachmann abschließend an: „Mit der Scheinsaat können im Herbst auch Trespen bekämpft werden.“

(Informationen des Landkreis Göppingen vom 27.09.2023)
LTZ Augustenberg
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