Die Landwirte müssen sich etwa auf Einbußen bei der
Weizenernte einstellen. In einer
Zwischenbilanz zur angelaufenen Ernte rechnet der Hessische
Bauernverband mit um zehn Prozent verringerten Erträgen im Vergleich zum bereits von der
Dürre geplagten Vorjahr. Der Weizen ist wichtig für die Bauern: Er nimmt mehr als die Hälfte der hessischen Getreideanbauflächen ein.
Die Ursache für die schlechteren Aussichten: Der Weizen sei wegen der extremen Hitze und Trockenheit im Juli zu früh gereift. Die Körner sind kleiner als sonst ausgefallen - das kostet Ertrag, wie der Verband am Mittwoch im nordhessischen Zierenberg erklärte. Hessens
Bauernpräsident Karsten Schmal sagte: «Im Zuge des Klimawandels nehmen die Phasen mit längerer Trockenheit und heftigen, teils punktuellen Niederschlägen zu. Dies führt vielfach zu großen Schäden in der Landwirtschaft.»
Da die
Wintergerste - die zweitwichtigste Feldfrucht gemessen an der Anbaufläche - früher erntereif war, erzielten die Bauern gute Erträge. Sie lägen bis zu zehn Prozent über dem Vorjahr. Schon jetzt zeichnen sich auch beim Raps schlechtere Resultate ab. Denn nach den Erfahrungen des Extremsommers 2018 bauten viele Landwirte weniger an. Die Fläche habe sich auf rund 27.000 Hektar halbiert.
Der Verband berichtete zudem von einem starken Rückgang der Schweinebestände. Sie gingen im Vergleich zum Vorjahr um rund acht Prozent zurück. Ursachen seien «unzulängliche agrarpolitische Rahmenbedingungen».