Als Gründe gelten die Kampfhandlungen, verminte Felder, Treibstoffmangel oder fehlende Arbeitskräfte. Dies berichtete
EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski beim Brüsseler Treffen der EU-Landwirtschaftsminister am Montag (12.12.) in nicht-öffentlicher Sitzung.
Kritisch sei außerdem, dass vielfach die
Trocknung des eingefahrenen Ernteguts aufgrund der wiederkehrenden russischen Angriffe auf die ukrainische Energieinfrastruktur nicht mehr oder nur noch zu sehr hohen Kosten möglich sei. Des Weiteren beklagte der Agrarkommissar, dass ein großer Teil der ukrainischen
Getreideernte im kommenden Jahr voraussichtlich ausfallen werde.
Viele Landwirte zögerten dort, die Aussaat fortzusetzen. Gründe dafür seien die niedrigen Inlandspreise, die hohen Transportkosten sowie die Kriegsschäden. Ein weiteres Problem seien die stark gestiegenen Preise für Treibstoffe und Düngemittel.
Aktuell würden vielen ukrainischen
Bauern schlichtweg die notwendigen finanziellen Mittel fehlen, um in den neuen Produktionszyklus zu investieren. Dies werde sich zweifellos auf das weltweit verfügbare Angebot von Getreide in den kommenden beiden Jahren auswirken, stellte der Brüsseler Agrarchef fest. Auch mit Blick auf die
Versorgung der EU mit Körnermais gab Wojciechowski keine Entwarnung.
Die jüngsten Schätzungen bestätigten, dass die
Maisernte in der Gemeinschaft durch den warmen und trockenen Sommer stark beeinträchtigt worden sei. Die Produktion sei um annähernd 20 Mio t oder 27 % gegenüber 2021 zurückgegangen. Diesen Ernteeinbruch sieht der Agrarkommissar auch als Beleg für die Notwendigkeit von Klimaschutzmaßnahmen.
Derweil bewegten sich die Maiseinfuhren der EU laut Angaben des Polen auf Rekordniveau. Von Juli bis Ende November beliefen sich diese auf mehr als 12 Mio t.