Der Druck der Schlachtunternehmen auf die VEZG war nicht erfolgreich. (c) contrastwerkstatt - fotolia.com
Dies führt den Schlachtunternehmen zufolge zu fehlenden Gewinnmargen, weshalb sie eine Absenkung der Schlachtschweinenotierung fordern. Teilweise wurde dem mit gebremsten Schlachtungen Nachdruck verholfen.
Laut der Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) fand das verfügbare Lebendangebot jedoch weitgehend vollständig seine Käufer; der Markt war weitgehend ausgeglichen. Die Leitnotierung für Schlachtschweine wurde deshalb die achte Woche in Folge auf dem Niveau von 2,20 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht bestätigt.
Impulsloser Fleischmarkt
Der Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) zufolge fallen die aktuellen Bestellungen von Schweinefleisch sowohl vom Lebensmittelhandel als auch von der Gastronomie „überschaubar“ aus. Zwar lasse sich in der Summe so ziemlich alles vermarkten, eine Belebung der Geschäfte sei aber nicht zu erkennen.
Eine anziehende Schweinefleischnachfrage wird von den Marktteilnehmern für den Mai sehnlichst erhofft. Bleibt diese wegen eines grillunfreundlichen Wetters aus, dürfte die Schlachtschweinenotierung kaum noch zu halten sein. Die Mäster hoffen jedoch auf einen Nachfrageschub und anziehende Preise. Schließlich müssen die gezahlten hohen Einkaufspreise für Ferkel auch wieder reingeholt werden.
ASP bedroht Parmaschinkenhersteller
Auch in anderen EU-Ländern blieben die Schlachtschweinenotierungen stabil. Trotz eines dort ebenfalls als impulslos beschriebenen Fleischmarktes stellte die Schweinevermarktung kein Problem dar. Teilweise wurde das Schweinefleisch ins Kühlhaus geliefert, um genügend Ware für die nachfragestärkere Zeit in den kommenden Monaten zu haben.
In Österreich, Belgien, den Niederlanden, Dänemark, Spanien und Frankreich blieben die Auszahlungsleistungen der Schlachtunternehmen allesamt unverändert. Die große Ausnahme war Italien. Dort sorgte der Nachweis der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bei einem Wildschwein in der Nähe der Produktionshochburg von Parmaschinken für Marktturbulenzen und einen sinkenden Schlachtschweinepreis.
Seit den ersten ASP-Fällen vor zwei Jahren haben einige Drittländer, darunter China, Japan, Taiwan und Mexiko ihre Grenzen für italienisches Schweinefleisch und auch den Schinken geschlossen. Nun folgte Kanada mit einem Einfuhrverbot für Parmaschinken aus den Restriktionsgebieten, die nach dem jüngsten ASP-Nachweis ausgeweitet werden mussten. Die Notierungen für Schlachtschweine in Italien standen allesamt unter Druck und gaben im Schmitt um gut 5 Cent/kg Lebendgewicht nach.
EU-Preis gut behauptet
In der Woche zum 14. April hatten die Schlachtschweinepreise im EU-Mittel noch etwas fester tendiert. Nach Angaben der EU-Kommission wurden in den meldenden Mitgliedstaaten für Tiere der Handelsklasse E im gewogenen Durchschnitt 219,62 Euro je 100 Kilogramm Schlachtgewicht gezahlt; das waren 0,95 Euro oder 0,4% mehr als in der Vorwoche. Aus acht Ländern, darunter auch größere Produzenten wie Italien oder die Niederlande, fehlten allerdings die Daten.
Mitverantwortlich für den leichten Anstieg im EU-Mittel waren Polen und Kroatien mit einem Plus von 3,0% sowie 6,9%. Geringe Preisverbesserungen zwischen 0,3% und 0,5% wurden aus Spanien, Lettland, Österreich, Schweden und Finnland gemeldet. Stabil blieben die Auszahlungen der Schlachter unter anderem in Deutschland, Belgien, Tschechien, Bulgarien und Portugal. Nicht ganz behaupten konnten sich die Schlachtschweinepreise in Dänemark und Frankreich mit Abschlägen von 0,4% und 0,5%. Für Ungarn und Rumänien wurde ein Minus von jeweils 1,1% angegeben, für Slowenien eines von 2,5%.