Der FAO-Pflanzenölpreisindex ging im Mai um 8,3 Punkte oder 3,5 % auf durchschnittlich 229,3 Punkten zurück, liegt aber immer noch deutlich über dem Niveau des Vorjahres. Ausschlaggebend sind rückläufige Preise für Palm-, Sonnenblumen-, Soja- und Rapsöl.
Als Ursachen für den Rückgang ist unter anderem die Aufhebung des indonesischen Exportverbots für raffiniertes Palmöl zu nennen. Weitere Gründe sind die von einem Höchstniveau gesunkenen Weltmarktpreise für
Sonnenblumenöl sowie reduzierte Forderungen für Soja- und
Rapsöl infolge einer reduzierten Nachfrage. Bei Palmöl wirkt der nach wie vor bestehende Arbeitskräftemangel in Malaysia und das damit begrenzte Palmölangebot preiserhöhend.
Der FAO-Getreidepreisindex erreichte im Mai 22 durchschnittlich 173,4 Punkte und stieg damit um 2,2 % gegenüber dem Vormonat. Der Abstand zum Vorjahreswert beträgt damit rekordverdächtige 30 %. Auslöser waren der Anstieg der internationalen Weizenpreise als Reaktion auf ein von Indien angekündigtes
Exportverbot und zudem die Besorgnis über die Export- und Erntebedingungen in mehreren führenden Exportländern, insbesondere die kriegsbedingt geringeren Produktionsaussichten in der Ukraine.
Die Maispreise verloren gegenüber dem Vormonat, was auf leicht verbesserte Aussaatbedingungen in den USA, ein erntebedingt größeres Angebot in Argentinien und den bevorstehenden Beginn der brasilianischen Maishaupternte zurückzuführen war. Auch die internationalen Sorghumpreise fielen, während die
Gerstenpreise aufgrund der Stärke der Weizenmärkte und der Besorgnis über die Erntebedingungen in der EU zulegen konnten. Der internationale Reispreis stieg im Mai den fünften Monat in Folge.