Die Volksrepublik hält sich im ersten Quartal 2024 bei der Einfuhr landwirtschaftlicher Erzeugnisse zurück. (c) proplanta
In wichtigen Produktbereichen, darunter Sojabohnen, Fleisch und Milch, lagen die Bestellmengen am Weltmarkt klar unter dem Vergleichsniveau des Vorjahres. Wie aus Daten der Zollverwaltung hervorgeht, sanken die Agrarimportausgaben der Volksrepublik gegenüber dem ersten Jahresviertel 2023 um umgerechnet 6,7 Mrd. Euro oder 12,0% auf 49,2 Mrd. Euro.
Angemerkt werden muss allerdings, dass nach der Aufhebung der strikten Corona-Maßnahmen Chinas Agrarimport im ersten Quartal 2023 stärker gestiegen war. Im weiteren Jahresverlauf schwächten sich die Agrarimporte jedoch ab und blieben im Gesamtjahr, auch wegen der gesunkenen Preise, erstmals seit Langem wertmäßig unter dem Vorjahresniveau. Die rückläufige Tendenz scheint sich 2024 fortzusetzen.
Ein Fünftel weniger Sojabohnen geordert
Beim finanziell wichtigsten Einfuhrgut, den Sojabohnen, orderten Chinas Importeure mit 18,6 Mio. Tonnen rund ein Fünftel weniger Auslandsware als im ersten Quartal 2023. Bei gleichzeitig gesunkenen Beschaffungspreisen fiel die Einfuhrrechnung mit 9,7 Mrd. Euro um 4,6 Mrd. Euro oder 32,1% geringer aus. Neben einer moderat gestiegenen Eigenproduktion von Soja dürften die wirtschaftlichen Schwierigkeiten im Schweinesektor Hauptgrund für die Kaufzurückhaltung bei der Eiweißpflanze gewesen sein.
Bei Schweinefleisch gab es relativ gesehen die stärksten Einbußen: Die Einfuhrmenge nahm hier gegenüber dem Vorjahresquartal um ein Drittel auf 550.000 Tonnen ab, und die Importausgaben halbierten sich nahezu auf 1,06 Mrd. Euro. Höher im Kurs stand Rindfleisch, dessen Bezugsmenge um 21,9% auf 780.000 Tonnen wuchs, wobei die wertmäßige Einfuhr um 9,2% auf fast 3,5 Mrd. Euro stieg.
Schwache Milchimporte
Bei den Milchprodukten verringerte sich Chinas Einfuhrbedarf ebenfalls. Die Bestellmenge sank gegenüber dem ersten Jahresviertel um 15,6% auf 650.000 Tonnen, wobei Milchpulver ein Minus von 21,2% auf 250.000 Tonnen aufwies. Den Käufern wurden insgesamt 2,4 Mrd. Euro in Rechnung gestellt; das waren rund 30% weniger als im Vorjahresquartal. Zudem importierte China auch weniger pflanzliche Speiseöle und Bier und gab dafür weniger Geld aus.
Zu den wenigen Produkten mit höheren Einfuhrmengen zählte Getreide mit einem Zuwachs von 27,1% auf 19,3 Mio. Tonnen sowie Obst mit einem Anstieg von 12,2% auf 2,1 Mio. Tonnen. Nach dem starken Rückgang im Jahr 2023 wurde auch wieder mehr Zucker international eingekauft; im ersten Jahresviertel gab es hier eine Steigerung der chinesischen Importe von 26% auf 1,2 Mio. Tonnen.
Exporterlöse leicht im Minus
Bei Chinas landwirtschaftlichen Exporterlösen kam es ebenfalls zu einer Abnahme, doch fiel diese viel geringer als bei den Importen aus. Laut der Zollverwaltung wurden im ersten Quartal 2024 Agrargüter im Gesamtwert von 21,5 Mrd. Euro ausgeführt; das waren 383 Mio. Euro oder 1,7% weniger als im Vorjahresquartal. Der Rückgang war größtenteils auf die niedrigeren Exportpreise zurückzuführen, nicht auf geringere Mengen. So legte die Ausfuhrmenge bei den wichtigen Gütern Aquakulturen, Gemüse und Obst jeweils zu und war nur bei Obst und Gemüse in Dosen sowie bei den wertmäßig weniger bedeutenden Tabakprodukten und Salz rückläufig. Der Negativsaldo in Chinas Agrarhandelsbilanz nahm gegenüber dem ersten Quartal 2023 um 6,3 Mrd. Euro auf 27,6 Mrd. Euro ab.