Das Modell- und Demonstrationsvorhaben wird von der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein auf dem Versuchszentrum Futterkamp durchgeführt. (c) proplanta
Wie das Kieler Landwirtschaftsministerium mitteilte, wird das Projekt von der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein (LKSH) am Standort Futterkamp durchgeführt. Landwirtschaftsminister Werner Schwarz überreichte am vergangenen Montag (18.12.) den Förderbescheid in Höhe von rund 186.000 Euro an LKSH-Präsidentin Ute Volquardsen.
„Die Tierproduktion ist und bleibt ein wichtiger Betriebszweig in Schleswig-Holstein. Gleichzeitig ist die tierische Erzeugung mit hohen Treibhausgasemissionen verbunden“, erklärte Schwarz. Die Landesregierung stehe in der Verantwortung, die Landwirte dabei zu unterstützen, Emissionen von Treibhausgasen (THG) weiter zu reduzieren und sie fit für Anpassungen an die Folgen des Klimawandels zu machen. „Dafür müssen Landwirtschaft, Naturschutz, Wissenschaft und Verwaltung eng vernetzt zusammenarbeiten“, betonte der Minister.
Ziel des Vorhabens sei es, einen Beitrag zur klimaschonenden Milchproduktion zu leisten. LKSH-Präsidentin Volquardsen hob hervor, dass das Lehr- und Versuchszentrum Futterkamp ein geeigneter Standort für die praxisnahe Forschung sei. „Dadurch wird den Landwirtinnen und Landwirten in Schleswig-Holstein ermöglicht, Erprobtes einzusetzen, um im eigenen Betrieb ähnliche Ergebnisse zu erzielen“, so Volquardsen Praxiserfahrungen sammeln dem Kieler Landwirtschaftsministerium zufolge sind Methanemissionen aus der Tierhaltung mit 47 % die größte THG-Quelle des Sektors Landwirtschaft.
In den letzten Jahren seien daher vermehrt Zusatzfuttermittel zur Reduktion der Methanemissionen in der Rinderhaltung entwickelt worden. Bislang bestünden in der praktischen Landwirtschaft jedoch kaum Erfahrungen in Bezug auf deren Einsatz und Effekte. „Für eine breite Akzeptanz in der landwirtschaftlichenAnwendung brauchen wir aber genau das“, betonte Schwarz.
Zum Projektstart wird zunächst der Methanausstoß der Futterkamper Milchviehherde auf Basis bereits erfasster Daten abgeleitet. In einem zweiten Schritt wird dann ein Fütterungsversuch mit dem Futtermittelzusatzstoff Bovaer folgen, der laut Herstellerangaben den Methanausstoß um 30% senken soll. Parallel dazu werden regelmäßig tierindividuelle Messungen durchgeführt. Erfasst und ausgewertet werden neben den Methanemissionen unter anderem auch die Milchleistung der Tiere, ihre Futter- und Wasseraufnahme sowie die Wiederkauaktivität.