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06.03.2024 | 05:53 | Sinkende Nachfrage 

Nachfrage nach Schmerzmitteln sinkt deutlich

Leverkusen - Die Bundesbürger haben im vergangenen Jahr deutlich weniger Schmerzmittel gekauft.

Schmerzmittel
Noch 125 Jahre nach seinem Start ist Aspirin für Bayer ein Kassenschlager. Unlängst sank allerdings die Nachfrage nach Schmerzmitteln in Deutschland, wie Zahlen eines Branchenverbandes zeigen. (c) proplanta
Es seien 199,5 Millionen Verpackungen verkauft worden, die nicht verschreibungspflichtig waren, und damit 10,5 Millionen weniger als 2022, teilte der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) auf Anfrage mit.

Im Jahr 2022 war der Absatz aber sehr hoch gewesen, was an den Spätfolgen von Corona gelegen hatte: Während der Pandemie waren die Menschen nur relativ wenig erkältet gewesen, da sie weniger Kontakte mit anderen Menschen hatten und sich nicht so oft ansteckten - daher war der Schmerzmittel-Verkauf in den Corona-Jahren niedrig (2020: 193,7 Millionen Packungseinheiten; 2021: 192,1 Millionen). Als die Pandemie vorbei war und die Menschen ihre sozialen Kontakte wieder hochfuhren, schossen auch die Infektionen nach oben - und der Bedarf nach Schmerztabletten wuchs kräftig an.

BPI-Geschäftsführerin Anja Klauke bezeichnete 2022 wegen des hohen Infektionsgeschehens als Ausnahmejahr. «Für 2023 lässt sich somit sagen, dass die Absatzmenge nicht verschreibungspflichtiger Schmerzmittel wieder im sogenannten Normalmaß angekommen ist», sagte sie.

Zu den bekanntesten Schmerzmitteln der Welt gehört Aspirin, für das am Mittwoch das 125. Jubiläum gefeiert wird: Am 6. März 1899 wurde es unter dem Handelsnamen Aspirin beim Kaiserlichen Patentamt in Berlin eingetragen - danach wurde es zum meistverkauften Schmerzmittel der Welt. Die darin enthaltene Acetylsalicylsäure wirkt gegen Fieber, Schmerzen und Entzündungen sowie zur Prävention von Herzinfarkten. Es gibt unterschiedliche Versionen von Aspirin, auch die Darreichungsform ist verschieden - ob Tabletten oder Pulver.

Für den Agrarchemie- und Pharmakonzern Bayer ist das Geschäft mit Aspirin noch immer wichtig, er führt weiterhin Forschungen zu dem Präparat durch. Wie viel Umsatz der Konzern mit den unterschiedlichen Aspirin-Produkten erzielt, ist zwar nicht bekannt, da es die Aspirin-Verkäufe nur teilweise aufschlüsselt. Es dürfte aber mehr als eine Milliarde Euro pro Jahr sein. Produziert wird Aspirin in Bitterfeld in Sachsen-Anhalt und in Lerma in Mexiko. Zu den Schmerzmittel-Konkurrenten von Bayer gehört Ratiopharm, das Paracetamol und Ibuprofen verkauft.
dpa
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