Getreidelieferungen aus der Ukraine unauffällig im Bezug auf Pflanzenschutzmittelrückstände

Das geht zumindest aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der AfD-Bundestagsfraktion hervor. Auslöser der Anfrage waren Importstopps der Slowakei und Bulgariens für ukrainisches Getreide und entsprechende Vorhaben Polens und Ungarns. Dabei wird unter anderem mit phytosanitären Bedenken hinsichtlich der ukrainischen Ware argumentiert.

Der Bundesregierung zufolge liegen für 2023 keine Erkenntnisse aus der amtlichen Lebensmittelüberwachung der Bundesländer zu Pflanzenschutzmittelrückständen in Getreide aus der Ukraine vor. Mit Stand vom 16. Mai dieses Jahres habe ein anderer Mitgliedstaat eine Warnmeldung im Europäischen Schnellwarnsystem für Lebens- und Futtermittel (RASFF) über Rückstände des in der EU nicht genehmigten Insektizidwirkstoffs Chlorpyrifos eingestellt, wobei der zulässige Höchstgehalt in Getreide als Lebensmittel überschritten worden sei. Die betreffende Ware sei vom Markt genommen worden.

Deutschland sei nicht betroffen gewesen. Wie die Bundesregierung weiter ausführte, wiesen die 2022 von den Ländern untersuchten Getreideproben aus der Ukraine keine Überschreitungen der zulässigen Rückstandshöchstgehalte auf. Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) bezog Deutschland 2022 rund 427.200 t Mais aus der Ukraine. Das waren zwar 237.000 t mehr als im vergangenen Jahr, aber nur 17.300 t weniger als 2020 - also vor dem Einmarsch Russlands in die Ukraine.

Außerdem importierte Deutschland voriges Jahr etwa 39.000 t Weizen aus dem kriegsgebeutelten Land, nach nur etwa 7.000 t im vergangenen Jahr und 12.000 t im Jahr 2020. Zudem bezog die Bundesrepublik 2022 gut 15.000 t Gerste aus der Ukraine; in den beiden Vorjahren hatte die betreffende Menge sich auf nur 1 t bis 2 t belaufen.