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06.01.2019 | 06:40 | Weizenpreise 

Weizen- und Maisfutures zum Jahresbeginn kaum verändert

Paris / Chicago  - Die Warenterminbörsen für Weizen und Mais in Paris und Chicago haben zum Jahresstart kaum Kursbewegungen verzeichnet.

Weizen-Kurse Matif
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Kontrakte an den Terminbörsen in Paris und Chicago im Vorjahresvergleich aber überwiegend teurer - Nur für Chicago-Mais wurde unter dem Strich ein Kursrückgang verzeichnet - Volatilität des Matif-Futures auf Weizen am höchsten - EU-Ware im Export zuletzt durch Wechselkurseffekte geschwächt (c) proplanta
Da sich die Kurse im vergangenen Jahr mit Ausnahme des Chicago-Mais unter dem Strich aufwärts bewegt hatten, lagen die Eröffnungsnotierungen für die anderen drei Produkte am Mittwoch (2.1.) über den Niveaus der jeweiligen Eröffnungskurse von Anfang 2018.

Am größten war der Aufschlag beim Matif-Weizen, dessen Märzkontrakt sich im Jahresverlauf um 17 % auf 203,25 Euro/t verteuerte. Der betreffende Kontrakt auf EU-Körnermais notierte für 178,50 Euro/t und gewann damit 4,5 % an Wert.

Nur geringfügig zulegen konnte indes der US-Weizenfuture, für den ein Plus von nur 1,2 % auf 5,03 $/bu (161,41 Euro/t) verzeichnet wurde. Dagegen gab der Maisfuture in Chicago um 4,8 % auf 3,75 $/bu (128,95 Euro/t) nach. Mit Blick auf die Schwankungsbreite der Kurse im vergangenen Jahr hatte ebenfalls der Matif-Weizen die Nase vorn. Hier lagen die Höchst- und Tiefstwerte am weitesten von ihrem Mittelwert entfernt, nämlich um 12,8 % darüber beziehungsweise darunter.

Das am 17. Januar markierte Jahrestief lag bei 170 Euro/t; das Jahreshoch wurde am 2. August mit 219,75 Euro/t erreicht. Für Auftrieb bei den Weizenfutures hatten 2018 vor allem Ertragseinbußen als Folge der anhaltenden Dürreperiode gesorgt. Außerdem stiegen die Exportchancen für EU-Ware im Zuge der Euro-Abwertung gegenüber dem Dollar.

Gleichwohl konnte seit Ende August die Marke von 210 Euro/t Weizen nicht mehr übertroffen werden. Etwas weniger volatil war der Chicago-Weizen, dessen Preise im Abstand von bis zu 12,5 % um den Mittelwert schwankten, gefolgt von Chicago-Mais mit 10,4 % und Matif-Mais mit 9,7 %.

Fonds erwarten Preissteigerungen



Unterdessen rechnen die Börsenakteure für das Wirtschaftsjahr 2018/19 mit einer etwas üppigeren Weizenversorgung in der EU, denn für den Dezemberfuture 2019 wies die Pariser Börse am 2. Januar gegen 12.00 Uhr Ortszeit im Vergleich zum Frontkontrakt einen Abschlag von 5,7 % auf 191,75 Euro/t aus. In Chicago ergab sich dagegen eine Prämie von 7,8 % auf 5,42 $/bu (173,92 Euro/t).

Mit Blick auf die weitere Preisentwicklung zeigten sich die professionellen Anleger unter dem Strich vor allem für EU-Weizen recht optimistisch. Kurz vor dem Jahreswechsel hielten die Fonds hier eine sehr umfangreiche Netto-Long-Position von etwa 152.000 Kontrakten.

Allerdings wiesen Analysten zuletzt darauf hin, dass sich die Wettbewerbsfähigkeit von EU-Weizen gegenüber dem Konkurrenzangebot aus den Schwarzmeerländern und Argentinien wegen der jüngsten Euro-Aufwertung verschlechtert habe; davon sei vor allem der Absatz nach Marokko betroffen.

Außerdem sei die Nachfrage am internationalen Markt feiertagsbedingt recht zurückhaltend gewesen. Zuvor hatte sich auch in den USA Optimismus breitgemacht: Dort hielten die Fonds zuletzt eine Netto-Short-Position von nur rund 3.700 Kontrakten; das waren fast 90 % weniger als noch Anfang Dezember.

Umrechnungskurs: 1 $ = 0,8734 Euro

Aktuelle Weizenkurse an der MATIF
AgE
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