An der europäischen Leitbörse Matif haben die Notierungen ab Mitte Oktober noch einmal spürbar zugelegt. Nach Einschätzung von Händlern in der Europäischen Union ist vorerst auch nicht mit einer Trendwende zu rechnen. Eher spricht die aktuelle Entwicklung für ein weiteres Anziehen der Weizenpreise.
Käufer in Importländern wie auch die europäische Mischfutterindustrie stellten sich zunehmend auf das höhere Kursniveau ein, hieß es. An der Matif wurde die Tonne Weizen zur Abrechnung im Januar am Mittwochmorgen für 267 Euro gehandelt, womit er um gut 5 % teurer war als Anfang August. Vor einem Jahr war derselbe Kontrakt für weniger als 180 Euro/t gehandelt worden. Verwiesen wird vom Handel auch auf die im Vergleich zum Vorjahr deutlich schlechteren Produktionsaussichten in der südlichen Hemisphäre.
Bestätigt wird dies durch den jüngsten Bericht des Internationalen Getreiderates (IGC). So senkten die Londoner Marktexperten die Schätzung für die gerade begonnene australische Weizenernte um 500.000 t auf 21,5 Mio. t; das wären 8 Mio. t weniger als 2011/12. Das Aufkommen in Argentinien wird auf 11,0 Mio. t veranschlagt, was einem Rückgang von 3,1 Mio. t bedeuten würde. Auch in Südafrika soll die Weizenerzeugung unter dem Niveau des Vorjahres bleiben. (AgE)
Aktuelle Weizenpreise an der MATIF