Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

20.03.2024 | 04:02 | Keine wesentlichen Veränderungen 

Obst- und Gemüseerzeuger: Äpfel bleiben auch künftig an erster Stelle

Erfurt - Der Klimawandel wird in Deutschland nach Ansicht eines Branchenverbands zunächst nicht zu größeren Veränderung bei den angebauten Obst- und Gemüsesorten führen.

Apfelanbau
Auch in Zeiten des Klimawandels werden Obstbauern nach Brancheneinschätzung vorerst nicht vom Apfel abrücken. Kleinere Veränderungen bei angebauten Sorten sind aber schon zu erkennen. (c) proplanta
«Die Schwergewichte in der deutschen Produktion werden erst einmal unverändert bleiben: Äpfel beim Obst, eventuell etwas mehr Birnen. Beim Gemüse Möhren, Zwiebeln und Kopfkohl», teilte Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen Obst und Gemüse (BVEO) auf Anfrage in Erfurt mit. In der Thüringer Landeshauptstadt hat am Dienstag eine zweitägige Tagung der BVEO begonnen, die sich auch mit der Zukunft des Obst- und Gemüseanbaus in Deutschland beschäftigt.

Dass in Zukunft Orangen und andere Zitrusfrüchte Äpfeln und Pflaumen den Rang ablaufen könnten, hält die BVEO für unwahrscheinlich. «Eine Ablösung der bisherigen Kulturpflanzen ist aus unserer Sicht kurz- und mittelfristig nicht zu erwarten.» Entscheidend für diese Einschätzung sei die Gefahr von Frösten in Deutschland. Das mache die Produktion der wärmeliebenden Arten immer noch zu unsicher. Dennoch werde es mit Blick auf die Sorten Änderungen geben. «So beobachten wir beispielsweise bereits den Anbau von kleinen Mengen Ingwer, Süßkartoffeln oder Melonen in Deutschland», so die BVEO.

Der Apfel ist nach Daten des Statistischen Bundesamts das am meisten geerntete Baumobst in Deutschland. Im vergangenen Jahr wurden demnach 941.200 Tonnen von den Bäumen geholt. Das waren allerdings etwa 129.800 Tonnen weniger als im ertragreichen Jahr 2022, es handelte sich um die drittniedrigste Apfelernte der vergangenen zehn Jahre. Vor allem ungünstige Witterungsverhältnisse mit nasskaltem Frühling und einem trockenen Frühsommer hatten demnach die Ernte dezimiert.

Mit Blick auf steigende Kosten in der Produktion hieß es seitens der BVEO: «Wir werden nicht mehr zu den niedrigen Verbraucherpreisen vergangener Jahre zurückkommen.» Zur Sicherung der heimischen Produktion seien angemessene Verkaufspreise notwendig.
dpa
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Keine Hilfen für Obst- und Weinbauern aus Gesamthaushalt

 KI auf Obstplantagen - Schädlinge besser erkennen

 Hilfen für Obst- und Weinbauer in Aussicht gestellt

 Frühe Apfelblüte könnte Ernte schmälern

 Apfel-Gespinstmotte nervt Hobbygärtner

  Kommentierte Artikel

 Wut und Wahlen 2024: Die zunehmend mächtige Gruppe der Nichtwähler

 NRW-OVG verhandelt Streit um ein paar Gramm Wurst zu wenig

 Ruf nach Unterstützung der Imker

 Kein kräftiger Aufschwung in Sicht - Wirtschaftsweise für Pkw-Maut

 Schutz vor Vogelfraß durch Vergrämung?

 Globale Rekord-Weizenernte erwartet

 Immer mehr Tierarten sorgen in Thüringen für Ärger

 Größere EU-Getreideernte erwartet

 Bedarf an hofeigenen KI-Wetterfröschen wächst rasant

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?