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12.12.2021 | 03:48 | Rapsmarkt 

Matif-Futures setzen Rekordjagd fort

Bonn - An der Pariser Terminbörse Matif hat sich der vordere Future auf Rapssaat mit Fälligkeit im Februar 2022 von seinem Einbruch zu Monatsbeginn wieder deutlich erholt und am Donnerstag (9.12.) einen neuen Höchststand von 723,25 Euro/t erklommen.

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Rapspreise Matif 2021 (c) proplanta
Bis zum Freitag gegen 16.10 Uhr fiel der Kurs zwar auf 717,75 Euro/t zurück; das bedeutete im Vergleich zum Schlusskurs sieben Tage zuvor aber immer noch ein Plus von 35 Euro/t oder 5,2 %.

Analysten begründeten die mittelfristig sehr feste Entwicklung unter anderem mit der deutlichen Erholung der Rohölpreise. Auslöser waren nachlassende Spekulationen über eine rückläufige Rohölnachfrage im Zuge der neuen Corona-Variante Omikron, hieß es.

Positive Vorgaben für die Entwicklung der Rapskontrakte kamen auch von den Sojabohnenfutures in Chicago. Dort sorgte unter anderem die neue Prognose des US-amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) für die globalen Lagerendbestände 2021/22 für Unterstützung.

Die Washingtoner Experten korrigierten ihre Voraussage für die betreffende Menge um 1,8 Mio t auf 102,0 Mio t Bohnen nach unten. Außerdem setzten sie ihre Voraussage für die kanadischen Rapsexporte in der laufenden Vermarktungssaison um 400.000 t auf 5,3 Mio t herab. Dagegen rechnet das USDA nun für Australien mit Rapsausfuhren von 4,6 Mio t; das sind 600.000 t mehr als zuvor erwartet worden war.

Unterdessen bezifferte das französische Analystenhaus Stratégie Grains die EU-Rapsernte 2022 in einer ersten Projektion auf bis zu 18 Mio t; das wären 6 % mehr das diesjährige Aufkommen. Begründet wurde die optimistische Einschätzung mit den attraktiven Erzeugerpreisen für Raps. Diese dürften sich angesichts des eng versorgten globalen Marktes in der laufenden Vermarktungssaison auch weiterhin auf einem „historisch hohen“ Niveau bewegen.

Nach Ansicht von Stratégie Grains ist allerdings mit den ersten Lieferungen aus der südamerikanischen Sojabohnenernte und dem Beginn der Rapskampagne in der EU mit zunehmendem Preisdruck am Rapsmarkt zu rechnen. Damit im Einklang verzeichnete die Matif für den Rapsfuture mit Fälligkeit im August 2022 gegenüber dem Frontkontrakt zuletzt einen Abschlag von 162,25 Euro/t oder 22,6 %.

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