Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

28.09.2020 | 11:48 | Ernte 2020 

Landwirtschaftskammer Niedersachsen zieht gemischte Erntebilanz

Hannover - Was die Witterung betrifft, war das Jahr 2020 ähnlich problematisch wie die beiden Vorjahre: Vielerorts war es zu trocken, mit entsprechenden Folgen für das Pflanzenwachstum.

Erntebilanz 2020 Landwirtschaftskammer Niedersachsen
Auch in diesem Jahr war es in vielen Regionen Niedersachsens zu trocken für die Landwirtschaft, trotz kräftiger Regenfällen im Frühjahr. Die Landwirtschaftskammer zieht Bilanz - und nimmt auch den Naturschutz in den Blick. (c) proplanta
Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen zieht am Montag (11.00 Uhr) in Hannover eine Erntebilanz für die wichtigsten Ackerfrüchte. Dabei will die Kammer auch die wachsende Bedeutung des Naturschutzes in den Blick nehmen, denn auch darauf müssen die Landwirtinnen und Landwirte verstärkt Rücksicht nehmen. Jüngst einigten sich Landvolk und Naturschützer mit der Landesregierung auf Gesetzesverbesserungen für mehr Natur-, Arten- und Gewässerschutz. Auch bei diesen Verhandlungen war die Landwirtschaftskammer intensiv beteiligt.

Bei den über den Sommer hinweg laufenden Erntearbeiten zeigte sich oft ein geteiltes Bild: Regenreiche Regionen standen relativ gut da, Bezirke mit viel Trockenheit hatten Schwierigkeiten. Bei der Kartoffelernte erwarten die Landwirte eine qualitativ gute Ernte bei einer durchschnittlichen Menge. Aufgrund der geringen Nachfrage wegen der Corona-Krise nach Pommes und anderen Tiefkühlprodukten sind die Preise im Keller, wovon die Endverbraucher profitieren.

Beim Weizen rechneten die Experten für dieses Jahr mit durchschnittlichen Erträgen mit großen regionalen Schwankungen bei den Erntemengen. In Regionen, in denen Regen fiel, war der Ertrag überdurchschnittlich, in Regionen mit wenig Niederschlag landete die Ernte wegen der Qualität und Menge eher in der Biogasanlage.

Auch bei der Maisernte dürften die Resultate geteilt sein. Wegen des geringen Niederschlags musste sie zum Teil um zehn Tage vorgezogen werden. Vielerorts stand der Mais laut Bauernverband aber sehr gut. Erwartet werden eine gute Qualität und eine ordentliche Ertragsmenge.

Viele Bauern brauchen die neue Ernte sehr dringend, da nach zwei Dürrejahren kaum Futterreserven vorhanden seien. Experten rechneten zuletzt zwar mit deutlich besseren Erträgen als 2018 und 2019, nach der Sommertrockenheit jedoch bestenfalls mit einer durchschnittlichen Ernte.
dpa/lni
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Weniger Getreidefläche in Brandenburg

 Weniger Anbaufläche für Wintergetreide

 Klimawandel bedroht zunehmend Gesundheit

 Höchste Waldbrandgefahr in ganz Brandenburg - Wind besonders tückisch

 Grundwassersituation ist so entspannt wie seit sechs Jahren nicht mehr

  Kommentierte Artikel

 NRW-OVG verhandelt Streit um ein paar Gramm Wurst zu wenig

 Ruf nach Unterstützung der Imker

 Kein kräftiger Aufschwung in Sicht - Wirtschaftsweise für Pkw-Maut

 Schutz vor Vogelfraß durch Vergrämung?

 Globale Rekord-Weizenernte erwartet

 Immer mehr Tierarten sorgen in Thüringen für Ärger

 Größere EU-Getreideernte erwartet

 Bedarf an hofeigenen KI-Wetterfröschen wächst rasant

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?

 Frankreichs Staatsrat schränkt Vogeljagd weiter ein