„Teilweise waren schon Behandlungen erforderlich und wurden durchgeführt, teilweise sind die Bestände noch sehr gesund.“ Aus Sicht des Stuttgarter Experten gilt grundsätzlich, dass auf Flächen mit einem geringen Krankheitsdruck ein früher Fungizideinsatz als unwirtschaftlich eingestuft werden muss. Am wichtigsten ist der Schutz des Fahnenblattes und der Ähre. „Allerdings kann auch – vor allem in Folge früher Saattermine - ein früher Fungizideinsatz notwendig und angemessen sein,“ relativiert der Pflanzenschutzfachmann mit dem Zusatz: „Fast unerlässlich ist daher eine regelmäßige Kontrolle der Bestände.“
Praxistipps: Wenn im früh gesäten Winterweizen oder in Triticale Gelbrost auftritt, ist eine Behandlung mit einem Azolfungizid, z. B.
Folicur,
Orius u.a., erforderlich. Die Mittel
Revystar +
Flexity,
Unix +
Pecari 300 EC u.a. schützen vor Blattseptoria, Gelbrost, Mehltau und der Halmbruchkrankheit. Input Classic hat das gleiche Wirkungsspektrum, das Anwendungsgebiet Halmbruchkrankheit ist jedoch in der Zulassung nicht ausgewiesen. Bei stärkerem Mehltaubefall ist eine Tankmischung mit einer Teilmenge von Vegas Plus bzw. die Anwendung von Input Triple oder Verben sinnvoll.
Eine Auswahl an Mitteln und ihre Wirkung gegen die verschiedenen Erreger sind in der Broschüre „Integrierter Pflanzenschutz 2024“ in Tabelle 23 auf den Seiten 58 und 59 zusammengestellt.
In der Wintergerste war in den vergangenen Jahren eine einmalige Behandlung ab Stadium 39 am wirtschaftlichsten. Nur bei Sorten mit hoher Anfälligkeit für Mehltau und/oder bei stärkerem Auftreten von Blatt- und/oder Netzflecken kann eine frühere Fungizidbehandlung sinnvoll sein. Dann kann z.B. Input Classic oder Verben vorgelegt werden.
Praxistipp: Werden zu Azolfungiziden noch Wachstumsregler zugemischt, ist deren Aufwandmenge zu reduzieren
(Wichtige Informationen vom Regierungspräsidium Stuttgart vom 16.04.2024)