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20.05.2022 | 12:33 | Rapsnotierungen 
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Diskussion um Aus für Biokraftstoffe lässt Rapspreise fallen

Berlin - Die Rapsnotierungen an der europäischen Leitbörse Matif sind zuletzt kräftig gefallen. 

Aus für Biokraftstoffe?
(c) proplanta
Der Frontmonat zur Abrechnung im September 2022 krachte innerhalb von nur zwei Handelstagen um satte 50 Euro/t auf 824 Euro/t nach unten, bevor dann heute zur Börseneröffnung eine zumindest leichte Erholung einsetzte.

Nach Einschätzung von Prof. Reimer Mohr von der Hanse Agro Unternehmensberatungs GmbH hat zu diesem Kursrutsch auch die von der Bundesregierung losgetretene Diskussion über ein baldiges Aus für Biokraftstoffe aus Anbaubiomasse beigetragen, da dies über eine rückläufige Biodieselherstellung auch den Rapsmarkt treffen würde.

Trotz des jüngsten Rücksetzers dürfte sich Rapssaaten für die meisten Ackerbauern dieses Jahr jedoch als hoch profitable Kultur erweisen, zeigte sich Mohr heute im „Media Club“ von Corteva Agriscience überzeugt. Der Berater hat ausgerechnet, dass die Grundrente zur Ernte 2022 auf einem mittleren Standort bei mehr als 1.000 Euro pro Hektar liegt, wobei die Wirtschaftlichkeit im Einzelfall angesichts extrem volatiler Betriebsmittel- und Produktmärkte dieses Jahr noch stärker als sonst vom Timing bei Einkauf und Vermarktung abhängt.

Mohr geht davon aus, dass sich die Rentabilität im Rapsanbau dann zur Ernte 2023 wieder „normalisieren“ wird, was absehbar rückläufigen Erzeugerpreisen bei gleichzeitig höheren Kosten für Dünger, Diesel und Arbeitskräfte geschuldet sei. Die Grundrente dürfte sich zumindest seiner Kalkulation zufolge 2023 gegenüber diesem Jahr auf rund 500 Euro/ha halbieren. Sie würde damit in etwa wieder auf dem Niveau von 2020/21 liegen, als auf einem mittleren Standort eine Grundrente von 446 Euro pro Hektar mit dem Anbau von Raps erzielt werden konnte.
AgE
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Kommentare 
agricola pro agricolas schrieb am 20.05.2022 20:27 Uhrzustimmen(17) widersprechen(11)
Nach der gelben, gefühlt traumhaften Blütenpracht folgt die Farbe weiß auf dem Fusse. Leidet der Raps bereits so frühzeitig unter Glorophylmangel!? Nicht
nur vereinzelt lässt sich dieses Phänomen aktuell erkennen. Via Satellitendraufsicht ist selbstredend natürlich alles im grünen Bereich..., noch.

Die Bedingungen für den Raps sind wahrlich grandios: Super heiss in Mai mit ausgedehnten Trockenphasen, ein Träumchen für unser schwarzes Gold fürwahr.

Hoffentlich wissen jetzt die richtigen Protagonisten wann wo und warum der Hahn zuzudrehen ist, sofern man sich nicht extrem gebunden hat...
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