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27.08.2023 | 07:56 | Ernährungsgewerbe 

Zuckerindustrie zahlt die höchsten Löhne

Berlin - Die Gehaltskosten sind in Zeiten der Inflation auch für das produzierende Ernährungsgewerbe merklich gestiegen.

Zuckerindustrie
Lohnkostenanstieg im produzierenden Ernährungsgewerbe - Im April lag das Entgelt je Arbeitsstunde im Mittel bei 27,28 Euro - Große Spanne bei den gezahlten Gehältern – Schlacht- und Fleischbetriebe am unteren Ende. (c) proplanta
Wie aus dem Statistischen Monatsbericht des Bundeslandwirtschaftsministeriums hervorgeht, lagen die Entgeltkosten je Arbeitsstunde im April im Schnitt um 7,3 % über dem Niveau des Vorjahresmonats.

Mit Zuwächsen von mehr als 10 % stiegen die Lohnkosten je Stunde bei den Herstellern von Futtermitteln für Nutztiere, Teigwaren und bei den Schlachtern von Geflügel besonders deutlich. Das Entgelt entspricht der Bruttolohn- und -gehaltssumme ohne dem Arbeitgeberanteil an den Sozialversicherungen. Im Branchenmittel des Ernährungsgewerbes belief sich dieses im April auf 27,28 Euro je Stunde.

Deutlich darüber lag die Vergütung in der Zuckerindustrie mit 49,51 Euro. Überdurchschnittlich zahlten mit jeweils gut 39 Euro auch die Produzenten von pflanzlichen beziehungsweise tierischen Fetten und Ölen sowie die Stärkebranche. Dahinter folgten mit 37,88 Euro die Getränkehersteller und mit 37,27 Euro die Milchverarbeiter.

Backbranche unterdurchschnittlich



Am unteren Ende bei den Entgelten lagen Unternehmen im Tätigkeitsbereich Schlachten und Fleischverarbeitung mit durchschnittlich 20,08 Euro je Arbeitsstunde. Hierbei betrug laut amtlicher Statistik die Bruttovergütung bei den Geflügelschlachtern nur 19,00 Euro, obwohl das Entgelt im April im Vorjahresvergleich um 10,4 % gestiegen war.

Unterdurchschnittliche Verdienstmöglichkeiten gibt es offenbar auch bei den Herstellern von Back- und Teigwaren mit 21,16 Euro je Stunde. In dieser Branche war die Entgeltquote, also der Anteil der Bruttolöhne am Umsatz, mit 19,7 % innerhalb des Ernährungsgewerbes am höchsten.

Die Beschäftigten erhalten somit zwar ein größeres Stück vom Umsatzkuchen, doch scheint dieser nicht groß genug zu sein, um überdurchschnittliche Entgelte zu bezahlen. Dies zeigt sich bei den Herstellern von Back- und Teigwaren auch, wenn die gesamte Entgeltsumme durch die Zahl der Beschäftigten geteilt wird.

Der so abgeleitete Bruttomonatslohn, ohne Berücksichtigung der Arbeitszeit, lag im April mit 2.384 Euro klar unter dem Branchenmittel von 3.242 Euro. Ein niedriger Wert kann hierbei auch durch vermehrte Teilzeitbeschäftigung beeinflusst sein. An der Spitze lag wieder die Zuckerindustrie mit 4.859 Euro, gefolgt von den Getränkeherstellern mit 4.429 Euro.
AgE
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