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13.04.2023 | 06:20 | Atomkraft-Debatte 

Umweltverbände: Unwahrheiten über Atomenergie im Umlauf

München - Wenige Tage vor dem Abschalten der letzten drei Atomkraftwerke in Deutschland kritisieren Umweltverbände in Bayern CSU, FDP und Freie Wähler.

Atomkraft-Debatte 2023
(c) proplanta
Diese verbreiteten Unwahrheiten über Kernenergie. Richard Mergner, Vorsitzender des Bund Naturschutz (BN) in Bayern, sagte am Mittwoch, Kernenergie sei gefährlich und teuer. Die Parteivorsitzenden von CSU, Freien Wählern und FDP in Bayern müssten das Aus des Atomzeitalters akzeptieren. Deutschland könne aus erneuerbaren Energien ausreichenden und billigen Strom produzieren.

Der Ausstieg aus der Atomkraft sei der richtige Schritt, sagte Heinz Smital, Atomphysiker und Experte bei Greenpeace. Atomkraft behindere den Ausbau erneuerbarer Energien, etwa weil sie finanzielle Mittel binde. Und zu behaupten, das Kraftwerk Isar 2 sei das sicherste der Welt, sei «Wahlkampfgetöse». Angesichts der bevorstehenden Abschaltung habe es keine große Sicherheitsüberprüfung mehr gegeben.

Eine solche wäre auch notwendig, falls ein Meiler nach dem Abschalten wieder hochgefahren werden soll, und das wäre sehr zeitaufwendig. Zudem müssten neue Brennelemente besorgt werden. Debatten um einen Reservebetrieb oder einen Neustart der AKW seien nicht sinnvoll.

Durch ihren hohen Wasserbedarf seien AKW auch gerade in Zeiten des Klimawandels und zunehmender Trockenheit keine sichere Energiequelle, sagte Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin. Und weiter: «Der Anteil der Atomkraft an der Stromerzeugung ist mit unter fünf Prozent verschwindend gering. Darauf können wir verzichten.»

Am Samstag veranstalten BN und Greenpeace in München auf dem Odeonsplatz ein «Abschaltfest». Sie rechnen einem Sprecher zufolge mit 1.000 bis 5.000 Teilnehmern aus der Anti-AKW-Bewegung.
dpa/lby
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