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11.12.2022 | 14:18 | Bioenergie 

Rund 11,1 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent im Jahr 2021 durch Biokraftstoffe eingespart

Bonn - Den Biokraftstoffen kommt in Deutschland eine große Bedeutung beim Klimaschutz zu.

Biokraftstoffe
BLE legt jährlichen Evaluations- und Erfahrungsbericht vor - Im Berichtsjahr wurden auf dem deutschen Markt allerdings 17 Prozent weniger Biokraftstoffe eingesetzt als 2020 - UFOP unterstreicht Beitrag zum Klimaschutz im Verkehr - Baumann: Biokraftstoffe tragen zur Versorgungssicherheit bei. (c) proplanta
Das zeigen die ersten Ergebnisse des jährlichen Evaluations- und Erfahrungsberichts, den die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) am Montag (5.12.) vorgelegt hat. Demnach produzierte die Branche im Quotenjahr 2021 mehr als 3,9 Mio t Biokraftstoffe für den deutschen Markt; das entspricht rund 139 Petajoule.

Die durchschnittliche Treibhausgaseinsparung dieser Biokraftstoffe lag bei rund 11,1 Mio t CO2-Äquivalent und betrug gegenüber fossilen Kraftstoffen 84 %. Allerdings wurden laut BLE im Jahr 2021 auf dem deutschen Markt 17 % weniger Biokraftstoffe eingesetzt als im Vorjahr mit 168 Petajoule. Den größten Anteil der insgesamt eingesetzten Biokraftstoffe hatte mit 61 % Biodiesel (FAME).

Rund 22 % der Biokraftstoffe entfielen auf Bioethanol. Hydrierte Pflanzenöle (HVO) hatten einen Anteil von 14 %. Als Rohstoff beziehungsweise Ausgangsstoff für die Herstellung der Biokraftstoffe kamen im Berichtsjahr zu 71,1 % angebaute Biomasse zum Einsatz, hier vor allem Palmöl, Raps und Mais. Der übrige Teil waren Abfall sowie Reststoffe.

Etwa 48 % der Rohstoffe für die Biokraftstoffe stammten aus Europa, 39 % aus Asien. Der BLE zufolge beantragten die Branchenakteure 2021 für knapp 28 Petajoule flüssiger Biobrennstoffe nach der Verstromung und Einspeisung eine Vergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG).

Rund 87 % dieser Biobrennstoffe waren Dicklauge aus der Zellstoffindustrie und 8 % Pflanzenöle. Die durchschnittliche Treibhausgaseinsparung aller Biobrennstoffe belief sich auf rund 94 % gegenüber fossilen Brennstoffen. Durch ihren Einsatz konnten knapp 2,5 Mio t CO2-Äquivalent vermieden werden.

Wichtige Brückenfunktion



Die Union zur Förderung von Öl- und Proteinpflanzen (UFOP) stellte fest, dass nachhaltig zertifizierte Biokraftstoffe nicht nur einen messbaren Beitrag zum Klimaschutz im Verkehr leisten könnten, sondern aufgrund des nach wie vor geringen Beitrags der E-Mobilität auch müssten.

Von der Generalzolldirektion sei erst kürzlich für die E-Mobilität ein Anteil von lediglich 25.000 t CO2-Äquivalent ausgewiesen worden. Grundsätzlich bestätige auch das Quotenjahr 2021 die Bedeutung der Biokraftstoffe aus Anbaubiomasse in ihrer Brückenfunktion für die Erfüllung der Treibhausgasminderungsvorgaben im Verkehrssektor gemäß dem geltenden Klimaschutzgesetz, hob die UFOP hervor.

Die Förderunion lehnt daher erneut eine Absenkung der Kappungsgrenze für Biokraftstoffe aus Anbaubiomasse unter den Kompromiss von 4,4 % am Endenergieverbrauch im Straßen- und Schienenverkehr entschieden ab.

Große Anstrengungen unternommen



Nach Ansicht des Geschäftsführers vom Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB), Elmar Baumann, ist Klimaschutz im Verkehr ohne Biodiesel, Bioethanol und Biomethan nicht denkbar.

„Die Biokraftstoffbranche hat große Anstrengungen unternommen, um den CO2-Ausstoß ihrer nachhaltig hergestellten Produkte weiter zu reduzieren; das zahlt sich jetzt aus Über 11 Mio t CO2-Einsparungen sind ein Beweis hierfür“, kommentierte Baumann die Zahlen des BLE-Berichts.

Nach seinen Worten sind nachhaltige Biokraftstoffe die günstigste und derzeit einzige in größeren Mengen verfügbare Möglichkeit zur Minderung des Treibhausgasausstoßes im Straßenverkehr. Sie trügen außerdem gerade angesichts der infolge des Ukraine-Krieges angespannten Situation im Kraftstoffmarkt zur Versorgungssicherheit bei.
AgE
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