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10.07.2022 | 02:40 | Agrarmärkte 

Weltmarktpreise für Agrarprodukte im Schnitt weiter gesunken

Rom - Die Weltmarktpreise für landwirtschaftliche Produkte sind im Juni den dritten Monat in Folge im Mittel gesunken.

Agrarrohstoffe
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(c) proplanta
Wie die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) am Freitag (8.7.) in Rom mitteilte, ging der von ihr berechnete Preisindex im vergangenen Monat gegenüber Mai um 2,3 % auf 154,2 Punkte zurück.

Der Vorjahreswert wurde damit aber noch um 23,1 % übertroffen. Zum Rückgang trug vor allem die Entwicklung bei den Pflanzenölen bei, deren Subindex im Vormonatsvergleich um 7,6 % nachgab. Der FAO zufolge verbilligten sich Palm-, Sonnenblumen-, Soja- und Rapsöl.

Für Preisdruck beim Palmöl hätten das saisonal steigende Angebot wichtiger Erzeugerländer am Weltmarkt und die Aussicht auf zunehmende Exporte Indonesiens aus dessen umfangreichen Lagerbeständen gesorgt. Auch für den FAO-Getreidepreisindex ergab sich im Juni ein deutliches Minus gegenüber dem Vormonat, und zwar von 4,1 %. Als Auslöser werden die saisonal hohe Verfügbarkeit von Ware aus der laufenden Ernte auf der Nordhalbkugel sowie verbesserte Ertragsaussichten in wichtigen Erzeugerländern wie Kanada und Russland angeführt. Gleichzeitig habe die Importnachfrage am Weltmarkt nachgelassen.

Für ihren Zuckerpreisindex meldet die FAO für den Juni gegenüber dem Vormonat einen Rückgang um 2,6 %. Als wesentliche Gründe dafür werden unter anderem eine schwächere globale Zuckernachfrage als Folge der Verlangsamung des internationalen Wirtschaftswachstums sowie optimistische Prognosen für die Verfügbarkeit des Süßstoffs am Weltmarkt genannt. Zudem hätten die anhaltende Schwäche der brasilianischen Währung und niedrigere Ethanolpreise auf die Zuckerpreise gedrückt. Dagegen legte der Milchpreisindex im Monatsvergleich um 4,1 % zu.

Nach Angaben der Experten in Rom verteuerten sich dabei alle Milchprodukte. Vor allem die Käsenotierungen seien im Zuge einer zunehmenden Importnachfrage nach Spotware angezogen. Die Marktakteure befürchteten eine Angebotsverknappung im weiteren Jahresverlauf, auch wegen der aktuellen Hitzewelle in Europa.

Der FAO-Fleischpreisindex kletterte im Juni im Vergleich zum Mai um 1,7 % nach oben und erreichte damit einen neuen Höchststand. Dabei verteuerten sich nach Angaben der Organisation alle Fleischarten und besonders Geflügelfleisch als Folge der unterbrochenen Lieferungen aus der Ukraine und der auf der Nordhalbkugel grassierenden Vogelgrippe.
AgE
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