Bei einer Anhörung des Bundestagsernährungsausschusses gestern in Berlin räumte DRV-Milchexperte Heinrich Schmidt ein, dass der Handel mit Butter- und Magermilchkontrakten an der Eurex bislang noch gering ausfalle und mit einer im vergangenen Jahr gehandelten Menge von rund 2 % der nationalen Produktion zu klein sei für eine wirksame Risikoabsicherung. Die Zeichen stünden aber auf Wachstum. Voraussetzung dafür sei, dass Wissen aufgebaut und Erfahrungen gesammelt würden. Der
DRV unterstütze deshalb Schulungsprojekte zur Wissensvermittlung über die Funktionsweise des Terminhandels, berichtete Schmidt.
Der Vorsitzende vom Bundesverband Deutscher
Milchviehhalter (BDM), Romuald Schaber, bekräftigte seine Forderung nach einer stärkeren staatlichen Flankierung des Milchmarktes. Erforderlich sei zum einen ein Marktverantwortungsprogramm, um im Bedarfsfall die Milchmenge an die Nachfrage anzupassen und auf diese Weise schwerwiegenden Milchkrisen vorzubeugen, sagte Schaber. Zum anderen müsse die Stellung der Erzeuger im Markt gestärkt werden. Dazu hält der
BDM eine Lockerung der Andienungspflicht ebenso für erforderlich wie preisliche Eckdaten in den Lieferverträgen. Schaber kritisierte, dass die Bildung von Erzeugergemeinschaften nur unzureichend von der öffentlichen Hand unterstützt werde. (AgE)